Sinn und Unsinn der Vorbestellung von Taxis

  • Wer hats erfunden? Nein nicht die Schweitzer.....


    Es gibt einen guten Grund weshalb Kunden ein Taxi zu einer bestimmten Zeit vorbestellen.
    Nämlich: um sicher gehen das das Taxi zu einem bestimmten Zeitpunkt eintrifft - damit man seinen Termin nicht verpasst - zum Flieger, zur Bahn, Arbeit oder Geschäftstermin.


    Gedacht ist dieser Service für Kunden in Aussenbezirken bzw. dort wo die Taxendichte oder die Taxendichte zu einer bestimmten Tageszeit nicht so hoch ist und man damit rechnen muss, das wenn man direkt bestellt, längere Anfahrts- jnd somit Wartezeiten entstehen können.


    Deshalb erhält der Fahrer den Auftrag 10 - 20 Minuten vor dem Termin. Diese Zeitspanne ist notwendig, damit - gesetzt den Fall das Taxi hat auf dem Weg zum Kunden eine Panne oder wird in einen Unfall verwickelt - genügend Zeit bleibt, ein zweites Taxi zum Kunden zu beordern.


    Seit geraumer Zeit werden nun auch in den Citybereichen ständig Taxen vorbestellt.


    Zum einen weil die Zentrale jeden Kunden fragt : "für sofort oder später" und zum anderen,
    weil die Kunden einen bestimmten - natürlich kostenlosen Service erwarten:


    nämlich die Organisation ihrer Zeit.


    Der Kunde will nicht direkt bestellen, weil er damit aus seiner Arbeit oder einem Gespräch herausgerissen würde.


    Er müsste seine Siebensachen zusammenpacken, sich auf den Weg zur Strasse begeben und vielleicht auch noch 1 - 2 Minuten warten.


    Nein, der Kunde will seine Arbeit oder sein Gespräch in Ruhe zu Ende führen und dann in sein Taxi steigen.


    Nicht der Kunde soll 1 - 2 Minuten warten, sondern WIR Taxifahrer sollen 10 - 20 Minuten warten
    bzw. bis zum Bestelltermin sinnlose Runden drehen, da keine PP vorhanden.


    Wir sollen - unentgeltlich - alle Unannehmlichkeiten auf uns nehmen, damit die Annehmlichkeit des Kunden bis ins letzte Detail ausgeschöpft wird.


    Dafür dürfen wir jeweils 10 - 20 Minuten von unserer Lebenszeit verschenken, uns von Ordnungshütern massregeln oder abstrafen lassen, uns von anderen Verkehrsteilnehmern beschimpfen lassen usw.


    Ich fordere: die umgehende Abschaffung der VB in Bereichen, in denen rund um die Uhr genügend Taxen zur Verfügung stehen.


    Allein der STVO dürfte diese Forderung Genüge tun.


    Ich finde es eine bodenlose Frechheit, Taxifahrer mit solchem unsinnigen Service ihrer Lebenszeit zu berauben und sie damit in Zwickmühlen zu versetzen, was die STVO betrifft!.

  • Hier Hloop hast Du die Begründung.


    Interessiert aber offensichtlich niemanden. Rumtröten wegen zu niedrigen Tarifen, KM etc. aber nicht sehen wollen das auch sinnlose Zeit cerplempert wird.


    Langsam sehe ich ein dad es schon fast sinnlos ist in diesem Forum Zeit zu verplempern.

  • Was heißt hier "interessiert keinen"? Selbstverständlich gehört Wartezeit bezahlt. Spätestens wenn gerichtsfest ist, das
    Tourenvermittler auch Auftraggeber sind, ergeben sich daraus auch ganz neue Verbindlichkeiten, auch die Wartezeit betreffend.
    Ob diese dann irgendwelche neuen Funkordnungen sprich Geschäftsordnungen erfinden? Und ob diese die Zustimmung der
    Geschäftspartner finden oder deren Ablehnung?
    Oder willst Du das alles über den Tarif geregelt haben?

  • @ Habenichts


    bitte richtig lesen! Es geht um den Zeitaufwand für VORBESTELLUNGEN!


    Die beinhalten keine Wartezeit, sondern eine - ich formuliere es mal so: " Bereitschaftszeit bis zum angegebenen Termin.

  • Nee is klar, ich dachte bei meinem Text auch an diese.
    Aber jetzt sag doch mal, wie Du Dir ganz praktisch eine Vergütung für unnutzbare Vorbestellzeit vorstellst.
    Denn das Du Tourenvermittler dazu kriegen wirst, keine Vorbestellungen mehr anzunehemen, glaubst Du sicher selber nicht.
    Kunden wollen das nicht, nicht mal ich würde es fordern. Ergo kann es nur um Vergütung gehen, oder Du nimmst, wie Du
    schon sagtest, eben keine Vorbestellungen mehr an. Aber das ist doch sicher nicht das wa Du eigentlich willst, oder?


    Also wenn, dann könnte ich mir nur eine Art Bonussystem vorstellen, ähnlich wie bei der Vermittlung "unattraktiver Touren",
    also z.B. der bekannte Arzt im Einkaufszentrum ....
    Denn, wie willst Du eine Anfahrtgebühr verkaufen. Das ist höchstens im ländlichen Gebiet darstellbar.
    Nicht aber bei der Konkurrenz im städtischen Bereich.

  • @ Habenichts


    In Citybereichen keine Vermittlung von VB wegen STVO.


    Ansonsten eine Gebühr die jeweils für Limousinen ( 10 Min ) und GRT ( 20Min. Vorlaufzeit) die Betriebskosten abdeckt.

  • Sorry, aber das sprach ich ja schon an: Eine Gebühr, wie willst Du die durchsetzen.
    Also nicht das ich prinzipiell dagegen wäre 'eine Vorbestellgebühr'. Warum nicht?
    Begründbar ist das allemal, es müsste nur auch gründlich beworben werden von den Verbänden.
    Die wären hier mal in der Bringschuld. Vorbestellung kostet Bereitschafts(bereitstellungs)zeit, ist doch klar.
    Ich befürchte nur, dafür wird man kaum eine Lobby bekommen. Hörst ja HLooP und reasoner zu dem Thema.


    So sind es letztlich oft die wirtschaftlich Schwachen und Machtlosen im Gewerbe, die ungeliebte Forderungen
    oder nennen wir es lieber mal "innovative Idden" stellen müssen. Die Starken können es sich nach Belieben leisten
    billig oder teuer zu sein.

  • Es ist eine normale Sache, dass derjenige, der die Musik bestellt auch dafür zahlen muss. Wer ein Taxi zu sich nach Hause bestellt, verursacht durch die Anfahrt Mehraufwand. Weniger/keinen hat derjenige Kutscher, der am Stand einlädt oder Anläufer im Vorbeifahren einsammelt. insofern ist eine Bestellgebühr/Anfahrtsgebühr vollens gerechtfertigt. In Hamburg ist sie 1994/vor meiner Zeit weggefallen, hat wohl mit der Zentralenmajorität und der Politik zu tun.

  • Herr Habenichts!

    Zitat

    Ich befürchte nur, dafür wird man kaum eine Lobby bekommen. Hörst ja HLooP und reasoner zu dem Thema.


    Ich schreibe hier lauter schaue Sachen, und dann liest du das gar nicht. Sonst würdest du nicht solchen Kohl erzählen.

  • Ich schrieb mit keinem Wort, dass ich gegen eine Bestellgebühr bin.


    Mehrheitsfähig scheint sie jedoch nicht.


    Wenn gleichzeitig sicher gestellt ist, dass Graupen zukünftig auch die Aussenbezirke versorgen und nicht die Bahnhöfe verstopfen, lässt sich da bestimmt drüber reden.

  • Also grade heute beispielsweise, hab ich mich die Krätze geärgert über Zentralenfunker.
    Ich nehm ne Tour an, bin 3 minuten vom Kunden entfernt, da bekomm ich ne Privatmeldung aufs Display
    "Hab Kunden die Ankunft mit 8-10 Minuten angekündigt". Ja hallo? War vielleicht gut gemeint, aber schlecht gemacht.
    Hätte er mich nicht vorher mal fragen können, wie lange ich brauche? Einfach eigenmächtig ne Anfahrtzeit festlegen?


    Da stand ich dann und war hin und her gerissen, ob ich jetzt die Uhr anmachen soll oder nicht. Einerseits die Beförderungsordnung
    (Ankunft beim Kunden= Uhr an), andererseits die angesagte Ankunftszeit beim Kunden, der hat dann 5 Euro auf der Uhr wenn er runterkommt
    und ärgert sich. Will man ja auch nicht. Diesmal hats halt ohne böse Absicht der Funker verbockt. Ärgerlich bleibts trotzdem.

  • Also ich weiß nicht, wo in der BoKraft oder der Taxenordnung etwas über Vorbestellungen zu finden ist ?!


    Das bedeutet doch, es ist keine Gesetzesgrundlage dafür vorhanden, die etwas regelt, oder irre ich ?! (ich weiß es wirklich nicht genau...)


    Aber wenn es hier nicht geregelt ist, dann wäre es auch kein Problem, für Vorbestellungen ( also nicht die 08/15 Bestellungen ) eine Gebühr von xy ( 2,- € ) zu nehmen.
    Denn kein Mensch muß Vorbestellungen annehmen. Warum tut ihr das denn alle ? Laßt das dochmal einen Tag lang sein... dann ist das Thema ganz schnell vom Tisch.


    Das ist zweiffellos eine Extra-Leistung, die M.E. frei verhandelbar ist, ähnlich wie Botenfahrten.


    Ich bin mir allerdings sicher, das sich 95 % der Fahrgäste darüber keine Gedanken machen, wie das hinter den Kulissen abläuft, woher sollen sie das auch wissen... Das interessiert die doch auch garnicht. Es interessiert sie jedenfalls solange garnicht, bis sie etwas dafür bezahlen müssen. Und spätestens dann würden sich die Vorbestellung auf die Hälfte zusammenschrumpfen - wetten ?


    Macht es doch einfach mal nicht mit. Das ist so einfach. dann müssen die zentralen auch gleich sagen " Tut uns leid, aber wir können keine Vorbestellungen annehmen" und fertig. Oder sie sagen " Ja, machen wir gerne, aber wir machen sie darauf aufmerksam, das der Taxi´Fahrer für diesen Service 2,- kassieren darf/muß".


    Nur mal keine Bange. Wenn man allerdings schiss hat, das man in der nächsten Std deshalb mal 4,10 weniger fährt..... tja, dann sind Hopfen und Malz verloren.
    Das ist das Gleiche wie mit der Flughafen Gebühr... einfach nicht machen, dann ergibt sich das Meiste von alleine. Aber da klappte das ja aus bloßer Dummheit einiger unintelligenter Nichtsnutze auch nicht.
    Schade, denn :


    Es gibt nichts Gutes außer man tut es.......


    manni

  • @ Manni


    Du sagst es. In der Berliner Tarifordnung steht: "das Taxameter ist zur vorbestellten Zeit einzuschalten"


    Von ca. 20000 Fahrern bin ich wohl die Einzige die - in der City - keine VB annimmt

  • O-Ton HFT zu Sylvester:
    "Liebe Kollegen, denkt daran die Vorbestellungen zu fahren und Funktouren anzunehmen.
    Es sind alles Stammkunden, die uns das ganze Jahr über ernähren."

    Die sollte man nicht wegen des tollen Umsatzes einer guten Nacht vergraulen.
    Wenn ich schon höre, manni ...."die Zentralen sollten den Kunden ....." :evil:

  • Das ist ein freies Land mit dem Anstrich von sozialem Gewissen (*hust*). Jedenfalls wird hier Niemand verhungern. Man muss nicht taxifahren, wenn man nicht mit Aufträgen von unflätigen Kunden belästigt werden möchte, schon gar nicht mit vorbestellten. Wenn ich so einen Rochus auf meine Arbeit hätte, würde ich einfach nicht mehr hingehen.

  • @reasoner


    Übertreibung veranschaulicht:

    Also stelle Dir vor, die Vorbestellungen kämen schon 30 min. vorher ..... oder eine Stunde ?!
    Wieviele Touren willst Du da eigentlich am Tag noch fahren, wenn Du 3 Vorbestellungen nacheinander hättest...?! 6 vielleicht ?


    Und was hat das mit Kundenliebe zu tun, wenn Du bei mehreren Vorbestellungen nacheinander quasi ein zwei Stunden pro Tag warten darfst -danke ?!
    Und wenn dann die Tour noch 7,40 beträgt, dann hängt Dein Schnitt im 2. Tiefgeschoss. Nur blöd , das der Tag trotzdem weiterläuft und irgendwann um ist... schade schade.
    Am besten man gibt Dir mal als Demo eine Vorbestellung um 11, eine um 12.30 und die nächste um 14 h und die letzte um 15.30 h .... mal sehen wielange dir das dann noch spaß macht.


    manni

  • Der Kollege ist der falsche Ansprechpartner.
    Der führt keine Vorbestellungen aus, der reicht sie weiter. ;)


    Man muss die Kirche aber auch ein bißchen im Dorf lassen.
    Vorbestellungen sind ja nicht per se zu verdammen.
    Wenn ich weiss es droht ein gute Tour dahinter, die vom Ergebnis her einen anständigen Umsatzschnitt/Zeiteinheit
    ergibt, dann nehme ich doch auch Wartezeit in Kauf.
    Andererseits nehmen Tourenvermittler natürlich auch Vorbestellungen an, wo sie genau wissen,
    Oma Meyer möchte aber auch "ganz sicher" ihr Taxi um 11.35 Uhr zum Ärtzehaus umme Ecke haben.


    Ab da wirds dann wirklich fragwürdig.
    Grade der Fall ist eigentlich der beste Beleg für die Notwendigkeit des Zusammenarbeitens aller Zentralen in einer Großstadt.
    Ich spreche von einer gemeinsamen Tourenvermittlung. Ein Tourenpool.
    Nicht umsonst vergeben die Regierungsbezirke, Landkreise, Länder, Städte ihre Personenbeförderungslizenzen im öffentlichen
    Nah(auch Fern) verkehr in der Regel an Einen Anbieter exclusiv! Mit der Verpflichtung auch Beförderung anzubieten
    für unwirtschaftlich zu bedienende Personengruppen. Dafür erhalten sie dann evtl. einen finanziellen Ausgleich (Subvention).


    Analog dazu könnte man vielleicht sagen, diese Subvention erbringt das Taxigewerbe selber. Im Falle des neuen Tarifantrags in
    Hamburg besonders deutlich nun auch noch verbilligt: Seniorentarif. Sehen wir mal vom Merkmal der Personengruppe ab, sondern mehr
    auf das Merkmal der Dienstleistungseigenschaft 'Vorbestellung', so wird natürlich auch hier eine Subvention erbracht, die aber
    in der Gesamtkalkulation leicht untergeht. 'manni' versucht sie ja mit seinem überzeichneten Beispiel etwas herauszuarbeiten.
    Wenn ich nicht irre, soll dieser Teil in der Mischkalkulation des Taxentarifs mit der 'Einschaltgebühr' oder auch 'Bereitstellungsgebühr'
    wohl abgegolten sein.
    1. Was ist nun besser:
    a) Die Subvention der einzelnen (unwirtschaftlichen) Vorbestellzeit via eine Extragebühr entgelten zu lassen,
    oder
    b) sie besser in die Gesamtkalkulation einzupreisen?
    2. Kann eine gemeinsame Tourenvermittlung für einen Tarifbereich (Pflichfahrgebiet) dieses Problem nicht besser entzerren und bewältigen?


    Das scheinen mir die beiden Gretchenfragen zu sein. Die Praktiker und Wirtschaftstheoretiker unter Euch mögen antworten.

  • moin moin zusammen ;)


    @manni


    30 Minuten ist wirklich ein Hammer,
    10 -12 sind schon arg lang.


    Mein Highlight die Tage war genau so eine 30 Minuten VB,
    ich dachte ich guck nicht richtig,
    denn mir war nicht bekannt dass es so etwas gibt.


    Vorab folgendes Szenario...



    ...ich komme gegen 9:40 aus Pinneberg die L103 runter
    und sehe die VB um 9:45 im Bereich Bornheide und kein Wagen vor Ort.


    Das Ding nimmste mal mit, denke ich und melde mich an,


    denn egal ob es zum Eckhoffplatz oder sonst wohin geht,
    ist ja alles meine Richtung.


    Ich fahre also am Schenefelder Platz (ist natürlich Tabu) vorbei
    und stelle mich für die wenigen Minuten in den Engelbrechtweg
    (ruhiger Posten, der Knebel am Mini lässt sich optisch,
    evtl. liegt noch eine Reichsmark unten in der Säule,
    nur mit einer Wasserpumpenzange bedienen :D )



    Um 9:45 kommt das beliebte Ding-Dong-Ding-Dong ))))
    und dann Fahrauftrag Bornheide,
    so angehakt issas, dann wollen mal sehen was wir da an Land holen?


    Krankenfahrt von der Kirchenstr.




    (liegt halt links vom Swatten Weg und ist somit Schenefeld)
    zum UKE und die VB ist für 10:15


    menno – so langsam kann ich gar nicht fahren :thumbsup:



    geht aber noch weiter und da ist dann die Wartezeit fast sekundär,



    die Zentrale hat nämlich, weil sie es darf, für diese Tour nenn Festpreis ausgemacht
    (den ich hier, ist halt ne interne Geschichte die hier nicht hergehört, nicht mitteile)
    auf den (und nicht auf die Summe in der Uhr) meine Prozente berechnet werden.


    Und was sagt mein Unternehmer:
    da können wir nix machen, der restliche Fahrpreis wird quasi als Fehltour vom Umsatz abgezogen.


    Ganz großes Kino;
    da habe ich über ein Jahr keine Fehltour (absolut nicht eine) gebastelt
    und nun übernimmt das eine Zentrale für mich.


    Grüße