Wir erleben gerade eine nahezu unglaublich hysterische Diskussion zum Thema 'Ridesharing', wobei man sich gerne auf die bekannten Kapeiken stürzt, die UBER oder MOIA heißen.
Warum? Da steckt Großkapital dahinter.
Daß ja auch unsere Taxizentralen, allen voran der Hamburger Hansa Funk, sich auf diesem Sektor engagieren, gerät dabei gerne ein wenig aus der Peilung.
Die haben, zumindest teilweise, begriffen, daß sie MIT DER ZEIT gehen müssen, egal, ob sie das gut finden oder die Linden rauschen.
Man kann darüber diskutieren, ob solche Apps legal oder illegal sind.
Dabei sollte man einfach mal darüber nachdenken, ob dieser 'Service' eigentlich überhaupt gebraucht wird, oder ob man ihm eine gewissen Erfolgschance geben darf, denn gerade im Taxigewerbe ist ja der INDIVIDUALBEDARF des Kunden extrem hoch.
Die meisten Kunden, die ein Taxi nutzen, möchten in diesem PRIVAT und ALLEIN fahren. Dafür sind sie dann auch bereit, einen höheren Preis zu zahlen, als im normalen ÖPNV!
Gerade nachts dürfte der Prozentsatz derer, die lieber alleine oder zu zweit fahren wollen, sehr hoch sein.
Andererseits ist Taxifahren teuer, so daß durch das Ridesharing tatsächlich möglicherweise ein neuer Kundenstamm geschaffen werden könnte, vor allem bei den jungen Menschen, die sowieso meist in Gruppen unterwegs sind oder einfach BILLIG von Punkt A nach Punkt B kommen wollen.
Die sind es auch, die CARSHARING nutzen.
Aber alle CARSHARING-Systeme, wie zB Car2Go, sind hoch defititär.
Warum?
Weil die jungen Leute abends zB am Sonnabend ein solches Auto nur dafür nutzen, um preiswert von Eimsbüttel auf den Kiez zu kommen. Da lassen sie den Wagen stehen, feiern und fahren mit der taxi wieder zurück.
Ein solches Mietverhalten ist sehr problematisch für die Sharing-Firmen, egal, ob sie Daimler oder BMW etc. heißen!
DESHALB versuchen sie es jetzt, indem sie ihre Autos an Gruppen von Menschen vermieten, die das mehr oder weniger gleiche Fahrziel haben.
Da tut sich aber die Frage auf, ob die Kunden das eben überhaupt wollen, oder ob sich der finanzielle Kraftaufwand lohnt, nur um eine kleine Zahl neuer Kunden in die Wagen zu bringen?
Einen Teil dieser Kunden haben die Großraumtaxen längst abgedeckt.
Gruppen bis zu 8 Personen fahren zum Leidwesen der Baby-Taxen schon immer gerne mit einem GRT und teilen sich dann den Fahrpreis nach eigenem Ermessen!
Das geht ganz ohne Computer oder Apps oder Handys!
Dem Kutscher ist das egal, denn er bekommt ja seinen Preis.
Aber die 'normalen' Taxen versuchen immer wieder, die potentiellen Kunden davonb abzuhalten, ein GRT zu nutzen. Erst recht, wenn dieses als Erster am Posten steht und natürlich auch einzelne Gäste mitnimmt.
So ähnlich ist das jetzt mit MOIA & Co.
Man befürchtet Schreckliches, obwohl wahrscheinlich das Resultat gar nicht so schlimm sein wird, vor allem, wenn das Gewerbe zB mit dem Einsatz von mehr GRTs nachziehen würde.
Gerade lese ich im Newsletter 'Taxi Intelligence', daß gerade in Japan der Ridesharingmarkt gar nicht gut funktioniert.
http://www.taxiintelligence.co…face-rocky-road-in-japan/
Und dann dürfen wir dort auch lesen, daß Daimler gerade in London auch so einen Service versucht.
http://www.taxiintelligence.co…iavan-launches-in-london/
Und in New York wehren sich UBER, Lyft und Co. gegen die Vorschriften für Rollstuhlfahrmöglichkeiten!