OFFENER BRIEF an SENATORIN ANJA HAJDUK !

  • OFFENER BRIEF ZUR LAGE DES HAMBURGER TAXENGEWERBES


    Hamburg, den 5.November 2010


    Sehr geehrte Frau Hajduk.


    Es wird wieder einmal dringend Zeit, mich öffentlich an Sie zu wenden!
    Sie sind nun einmal die zuständige Senatorin, die innerhalb der BSU (Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt) in Hamburg auch unsere Belange vertritt.
    Als Teil des ÖPNVs sind wir, ob wir und Sie das nun wollen oder nicht, Ihrer Behörde zugeordnet, was Sie verantwortlich macht für das, was dort über uns entschieden wird!
    Ich hoffe, wir beide sind uns darin einig!


    Ich weiß natürlich, daß Ihnen Projekte wie die Stadtbahn mehr am Herzen liegen, als die paar wenigen statuslosen Taxiunternehmer und ihre angestellten Fahrer, aber gerade in den letzten Wochen spitzt sich unsere Lage zu, woran IHRE BEHÖRDE nicht gerade unschuldig ist! Und DAS macht Sie zu meinem oder unserem Ansprechpartner!


    Zu allererst kam die Sache mit den neuen 'Tarif', den man nach einhelliger Meinung aller Beteiligten nicht als einen solchen bezeichnen kann! Während den Betreibern von Taxenunternehmen die Kosten weglaufen, versucht man sich dadurch zu helfen, daß allenthalben die Gehälter der angestellten Fahrer gekürzt werden! Während es früher noch in aller Regel 50% der Brutto-Einnahmen waren, die als Brutto-Gehalt an die angestellten Fahrer gingen, so sind das heute nur noch zwischen 38 und 42%! Da gleichzeitig auch noch weniger Menschen Taxifahren, weil sie weniger Geld in der Tasche haben, ergeben sich für unser Gewerbe dramatische Situationen: Die Unternehmer haben kaum noch Gewinne, wenn sie ihre Fahrer ordentlich angemeldet haben, während die Fahrer zwar immer länger arbeiten müssen, trotzdem aber weniger Geld in der Tasche haben!


    Eine unser Einnahmemöglichenkeiten ist die BEZAHLTE WARTEZEIT! Seit etwa 10 Jahren stehen wir OHNE EINKOMMEN im Stau! Gerade in diesem Jahr gab es die nie dagewesene Konstellation, daß ALLE Taxiverbände und ALLE ZENTRALEN sich einhellig für DIE ABSCHAFFUNG der Karenzminute, wie wir sie nennen, eingesetzt haben!
    Ganz egal, welcher Gruppe die organisierten Unternehmer angehörten, waren sie alle der Überzeugung, daß wir endlich wieder die bezahlte Wartezeit zurückbekommen müssen!
    Die Behörde aber in ihrer selbsternannten Vollkommenheit, hat sich mit einiger bemerkenswerter Chuzpe über den Willen des Gewerbes hinweggesetzt , mit der fadenscheinigen Begründung, daß die Tarife 'sozial verträglich' bleiben sollten!
    Ob diese FÜR UNS sozial verträglich sind, scheint niemanden bei Ihnen zu interessieren!
    Das ist in sofern bemerkenswert, als daß Sie und Ihre Behörde AUCH für das WOHLERGEHEN und die FUNKTIONSTÜCHTIGKEIT des Gewerbes verantwortlich sind!
    Diese sogenannte Karenzminute macht immerhin einen EINKOMMENSVERLUST von etwa 15% für uns aus!


    Zu allem Überfluß aber wollen Sie, Frau Senatorin, oder Ihre Mitarbeiter in der Behörde, nun auch noch dadurch dem Rest des Gewerbes den Hahn abdrehen, als man urplötzlich unser Gewerbe als Quelle der Ökologie in unserer Stadt entdeckt zu haben glaubt!
    Nicht nur, daß man mit mehr als nur obskuren Umweltplaketten hausieren gehen will, die nicht etwa nur modernen Hybridfahrzeugen zugute kommen sollen, sondern auch Uraltkisten, wenn sie denn einen Erdgas oder sonstigen Antrieb haben!
    Das ist zwar alles verständlich und sicherlich gut gemeint, wird aber erstens unser Stadt nicht aus seinem Dreck heraushelfen, da die Taxis nur einen vernachlässigbaren Teil des ÖPNVs oder gar der städtischen Verschmutzungsquellen darstellen, wie zB. Ihre Behörden-Fahrzeuge, die in aller Regel nicht gerade spritsparende Karossen sind! Dazu kommen dann noch Verschmutzungen, die zB durch Schiffe, allen voran die Kreuzfahrtschiffe, hervorgerufen werden, wo man nur sehr bedingt den Eindruck gewinnen kann, daß die Behörde ein wirkliches Interesse daran hat, dieses Problem endlich mal in den Griff zu bekommen! Wieviele altmodische Taxen würden Sie brauchen, um den Dreckausstoß nur eines einziges Passagierschiffes zu produzieren? Rechnen wir uns das lieber gar nicht erst aus! Aber die Lobby der Reedereien ist nun mal erheblich stärker, als die unseres Gewerbes!
    Sie und Ihre Kollegen setzen sich sicherlich täglich mit Vertretern dieser Wirtschaftszweige zusammen, was bewirkt, daß Sie uns kleine Krauter von der Straße schlicht übersehen. Aber für GRÜNE FEIGENBLATT-AKTIONEN sind wir dann eben doch immer wieder gerne genommen, da wir nicht die Macht haben, uns wirkungsvoll zu wehren, was Ihnen natürlich bewußt ist!
    Wie um den Inhalt dieses Briefes zu untermalen, sah ich soeben eine erste Taxe mit einem dicken grünen Punkt auf der Motorhaube: Es handelte sich dabei um einen Mercedes der Baureihe W 210! Also um ein Fahrzeug, das MINDESTENS 10 Jahre auf dem Buckel hat!


    Und jetzt kommt dann auch noch ein neuer Angriff, der zum ersten Mal geeignet zu sein scheint, dem Taxengewerbe, so wie wir es kennen, endgültig den Todesstoß zu versetzen: DAS MINI-TAXI!
    Die größte Hamburger Taxi-Zentrale plant, zunächst einmal 200 Smarts auf die Straße zu bringen, die nur EINEN FAHRGAST mit wenig Gepäck transportieren zu können! und wenn ich den Zeitungsberichten glauben darf, scheint die Behörde unter dem Totschlag-Lable 'GRÜN' diesem Projekt auch noch ihre Sympathien entgegenzubringen! Zu allem Überfluß scheint man dort auch noch mit einem 'günstigeren' Tarif zu liebäugeln, um diese Wagen für den Kunden attraktiv zu machen!
    Das heißt auf Hochdeutsch: Hier soll ein völlig neuer Fahrzeugtyp ALS TAXI zugelassen werden, der nicht nur ALLE GESETZE und VORSCHRIFTEN zur Zulassung eines Fahrzeuges als Taxi bricht, sondern auch ZUM ERSTEN MAL eine Situation schafft, wo es in der gleichen Stadt ZWEI UNTERSCHIEDLICHE TAXENSYSTEME gibt!
    Sollten diese Wagen, von denen für's Erste 200 Stück geplant sind, tatsächlich als NORMALE TAXEN zugelassen werden, so besitzen sie natürlich auch alle Rechte, die so ein Auto bisher hatte, aber sie kann NICHT ALLE PFLICHTEN erfüllen! ZB werden durch diese Fahrzeuge Menschen mit Behinderungen, die zB einen Gehwagen benötigen, NICHT auf diese preiswertere Möglichkeit zurückgreifen können! Sie müssen, trotz der Behinderung MEHR für eine Taxe ausgeben, als ein einzelner gesunder Fahrgast! DAS dürfte ein guter Grund sein, dieses System nicht zu erlauben, denn es entspricht nicht den Verpflichtungen eines ÖPNVs!


    Außerdem wäre es völlig unangebracht, diesen Wagen ein BESONDERS GRÜNES MÄNTELCHEN umzuhängen! Zunächst einmal sind sie sehr teuer in der Anschaffung und Unterhalt! Sie verbrauchen in der Herstellung prozentual zu ihrer Größe MEHR RESOURCEN und auch nicht wirklich wenig Benzin! Und auch in einer späteres Elektro-Version müßte der Strom ja aus der Steckdose kommen, der immer noch weitestgehend aus Kraftwerken wie Moorburg oder aus Atomkraftwerken kommt!
    Schauen wir uns aber einmal die Ökobilanz PRO FAHRGAST an, dann kann und wird dieses Auto nicht nur nicht besser, sondern erheblich schlechter abschneiden, als eine normale Taxe!
    Ein Stadtbus zB bringt sehr viel CO2 in die Umwelt, wenn man ihn nur als Fahrzeug alleine sieht! Wenn wir aber diese Emissionen PRO FAHRGAST sehen, dann schneidet er natürlich erheblich besser ab, als ein Privatwagen oder auch eine Taxe!
    Und so ähnlich müssen wir das auch im Vergleich zwischen einer Smart-Taxe uund einem 'normalen' Taxi sehen! Ein Smart kann IMMER nur einen einzigen Gast aufnehmen und transportieren! DAS kann eine Standard-Taxe natürlich auch. Aber wir fahren eben auch mal zwei, drei, vier oder gar 8 Personen, je nach Fahrzeugtyp! Und dann wird die Bilanz für die herkömmliche Taxe natürlich erheblich besser, denn der Mehrverbrauch zwischen Smart und zB Mercedes ist nicht wirklich derart groß, um Euphorie aufkommen zu lassen!


    Sollte es dennoch zu diesem System kommen, so dürfen die Mini-Taxis ja auch zusammen mit ihren 'großen Kollegen am Taxenstand stehen. So würde es natürlich zwangsläufig dazu kommen, daß viele einzelne Kunden nur mit den Smarts fahren werden, weil diese ein wenig billiger sind. Und DAS nun, liebe Frau Senatorin Hajduk, wird GANZ SICHER dazu führen, daß es schwere Unruhen auf den Plätzen geben wird! Die meisten Fahrer warten oft sehr lange auf eine Fahrt. Wenn dann ein potentieller Kunde kommt, aber nicht nach vorne zur ersten Taxe geht, sondern in einen weiter hinten stehenden Smart steigt, wird das sicherlich nicht zur allgemeinen Zufriedenheit der Fahrerinnen und Fahrer beitragen! GANZ IM GEGENTEIL!
    Ich wage mal vorauszusehen, daß es schwere Streitigkeiten geben wird, die zu Verletzungen an Fahrern oder Schäden an Fahrzeugen führen können und wohl auch werden! Der Frust im Gewerbe sitzt jetzt schon tief! Wie soll das erst werden, wenn von Seiten der Regierung unter einer angeblich GRÜNEN FAHNE ein System von DUMPING-TAXEN eingeführt wird, das unser aller Leben auf der Straße radikal verändert könnte!?
    Jetzt schon können die Unternehmer ihren ordentlich angemeldeten Fahrern keine ausreichenden Löhne zahlen, von Urlaubsgeld etc. ganz zu schweigen! Die Rentenansprüche gehen selbst nach langjährigem Einzahlen GEGEN NULL! Urlaub ist für viele von uns nur unter höchstem Verzicht auf andere Dinge machbar! Viele der Unternehmer haben schon seit Jahren keinen mehr machen können!
    Jetzt aber sollen durch die angeblichen Öko-Taxis die Einnahmen NOCH WEITER REDUZIERT werden!?
    Das kann und wird so nicht hingenommen werden KÖNNEN!
    Wir arbeiten heute schon zu Stundenlöhnen, die eigentlich in anderen Zweigen der Wirtschaft als SITTENWIDRIG gelten! 5 Euro pro Stunde ist schon recht ordentlich!

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  • Auch unsere Arbeitssituation ist schon unter Normbedingungen inakzeptabel! Rückenprobleme sind normal und das Einatmen von Abgasen aus dem umgebenden Verkehr ist ebenfalls Standard! Gleichzeitig haben wir ein extrem hohes Unfallrisiko (ein paar drastische Beispiele aus den letzten Wochen belegen das dramatisch!
    Und dann hängt noch über allen, vor allem aber über den Nachtfahrern, das Damoklesschwert eines Überfalls! Wir erinnern uns an unseren ermordeten Kollegen Peter Lüchow! Aber seit diesem furchtbaren Ereignis wurden schon wieder etliche Taxifahrer überfallen, zum Teil mit brutalen Mitteln! Fast wöchentlich werden wir mit einem derartigen Ereignis konfrontiert!
    Aber auch hier versucht die Behörde die nötigen Konsequenzen mit INTENSIVEM STILLSCHWEIGEN zu übergehen, immer hoffend, daß schon nichts Schlimmes geschehen wird!
    Ich und viele andere fordern schon seit Langem eine FLÄCHENDECKENDE VIDEOÜBERWACHUNG als PFLICHT in den Taxen, so wie sie inzwischen in Bussen und Bahnen üblich ist!
    Erfahrungen aus Bremen belegen, daß die Kriminalitätsrate in Taxen sich damit um etwa 85% reduzieren läßt!
    Bei uns in Hamburg aber ignoriert die Behörde diese Fakten willentlich und wissentlich! Warum?
    Ist denen egal, wie viele von uns noch getötet werden?
    Denken Sie IMMER daran, daß AUCH SIE sich mitschuldig machen, wenn der nächste Fahrer zu Schaden kommt!


    Aber GERADE JETZT, wo uns die Real-Einkommen drastisch gekürzt werden und dann noch eine völlig UNNÖTIGE Konkurrenz im eigenen Hause vor die Motorhaube gestellt werden soll, die auch nur dazu beitragen kann und wird, unsere soziale Situation weiter zu verschärfen, wäre ein entschiedenes Handeln Ihrerseits DRINGEND ERFORDERLICH!
    Da es nachzuweisen ist, daß Smarts keineswegs umweltfreundlicher fahren als andere Taxen, sollten Sie nicht versuchen uns und der Bevölkerung diesen Bären aufzubinden, der sich schnell als absolute Luftnummer herausstellen wird. Sorgend Sie lieber ENDLICH mal dafür, daß SIE sich auch mal FÜR UNSERE PROBLEME interessieren und sich für WIRKLICH MACHBARE Projekte mit unseren Vertretern zusammensetzen!
    AUCH SIE PERSÖNLICH!


    Liebe Frau Hajduk! Setzen Sie endlch mal ein deutliches Signal, indem Sie unser Gewerbe nicht nur SABOTIEREN, wo und wie auch immer Ihre Behörde es kann, sondern indem Sie feststellen, daß wir als ÖPNV nicht nur Pflichten haben und ein Spielball von Amtswillkür, griffiger Parolen und organisierter Ausbeutung sind, sondern daß wir auch als Bodensatz der Gesellschaft RECHTE haben, die UNSERE ARBEITNEHMER (nämlich SIE) nicht ignorieren sollten!


    Frau Hajduk!
    BITTE untersagen Sie Ihrer Behörde, den Plan für die Mini-Taxis in Hamburg abzusegnen!
    BITTE lassen Sie uns alle ENDLICH die leidige Karenzminute begraben!
    BITTE sorgen Sie sich ein wenig um unser aller Sicherheit und unterstützen Sie die Videoüberwachung in ALLEN Hamburger Taxen!
    BITTE führen Sie endlich ein Moratorium bei der Zulassung von Taxen ein!
    BITTE untersagen Sie der ARGE, weiterhin unser Geschäft zu schädigen, indem Ihre Regierung völlig unnötige Schulugen zu Taxifahrern unterstützt, die NIEMAND braucht, aber in gewissen Kreisen für VIEL ZUSÄTZLICHES EINKOMMEN sorgen, nur nicht dort, wo es wirklich gebraucht wird!
    BITTE setzen Sie sich für MINDESTLÖHNE im Taxengeschäft ein! Auch die würden mithelfen, unser Gewerbe zu stabilisieren! DUMPING-TAXEN und DUMPING-LÖHNE aber helfen niemandem!


    Mit freundlichen Grüßen
    Jörn Napp Bachstückenring 5 22149 HAMBURG
    http://www.mycrazytaxis.com/taxiforum ---> HAMBURG

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  • Nachsatz meinerseits: Bitte, Frau Senatorin, sorgen sie ebenfalls dafür, das am Tisch der BSU zu tarifpolitischen Fragen ARBEITGEBER und ARBEITNEHMER/Verbände und die HK sitzen! Auftragsmakelnde Inhaber/Gesellschafter von Funkzentralen haben mit der Tarifpolitik rein nichts zu tun, sie dürften allenfalls nur beigeordnet "gehört" werden, zumal im jetzigen Fall (Billig-Taxen-Tarif) eine eigene Interessenvertretung (Lobbyismus!) STARK zu vermuten ist. Auch wenn diese Praxis seit Jahren in Hamburg so gehandhabt wird, ist sie mehr als kritisch zu hinterfragen!!! Ansonsten beantrage ich jetzt schon die Teilnahme von Funkwerkstätten, Werkstätten, Reifenhändlern und Automobilherstellern etc. ;)
    Eine klassische tarifpolitische Diskussionsrunde besteht immer aus ARBEITGEBERVERBÄNDEN und ARBEITNEHMERVERBÄNDEN. Im öffentlichen Dienst gleichso. Oder haben Sie schon mal bei Tarifverhandlungen der Lokführer einen Hersteller mit am Tisch gesehen???
    Ich wünsche ein erholsames Wochenende.

  • Wenn Du Dich kurz fassen könntest, würden die vielleicht mal einen Blick drauf werfen. Aber so geht das in die Rundablage. Schade.

  • Lieber Grillmeister!
    Ich hoffe nicht, du bist einer von denen, die die BILD mit dieser Werbung hier meint, oder?
    Dein ALLERERSTER BEITRAG läßt leider darauf schließen!




    Wenn du so einen Brief besser abfassen kannst, mach das, mein Bester!

    Unsere Situation ist derart komplex, daß man das nicht in drei Zeilen abhandeln kann!

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  • ...deswegen zum Brief, ganz kurz:
    FULL ACK :thumbsup:
    (full acknowledge =volle Zustimmung)



    @ grillmeister:
    kannst du das Thema in SMS-Länge darstellen?

  • Ich kann so einen Brief besser abfassen, aber ich kann keine Feldzüge führen, so wie Du. Deswegen musst Du lernen, wie man Briefe so abfasst, dass sie auch gelesen werden. Es geht nicht um Bildzeitung oder SMS Länge. Es geht darum sich so auszudrücken, dass die Interessen, die man zu vertreten hat, ernst genommen werden müssen. Nichts ist leichter, als einen solchen Brief einfach abzutun, wenn sein Inhalt den Eindruck macht, er sei das Pamphlet eines Querulanten. Versteh mich nicht falsch - ich schätze Deine Arbeit sehr, aber so wird das nichts.

  • Lieber Grillmeister,


    Jörn hat etwas gemacht, während alle anderen schweigen (Verbände etc.)!!!. Zum ersten Mal hat er einen sehr emotionalen (leidenschaftlicher Kutscher) und SEHR SACHLICHEN Brief abgefasst, der meine vollste Zustimmung hat!!!
    Einen differenzierten Lagebericht des Gewerbes abzufassen kann man so machen, wie du es wahrscheinlich meinst und auch ich würde eher zum "Behördenstil" neigen. ABER: HIER -und gerade das sollte die Politik interessieren- schreibt ein Bürger und Kutscher, der sich schlichtweg "verarscht" fühlt von dem, was zur Zeit die Hamburger Taxipolitik anbelangt. Das fühlen wir uns glaube ich alle hier!!! Sicherlich wird die ein oder andere "Stellungnahme" eines Verbandes folgen, die zusammengefaßt lesbarer ist. Aber WENN die Behörde VIELE Menschen und Wähler hinter dem Papier sehen möchte und ihre ohnmächtige Wut (was ihre eigentliche Aufgabe ist), dann ist der Brief von Jörn GENAU RICHTIG und inhaltlich mehr als treffend!!
    LG


    Danke Kollege!!! :thumbsup:

  • Zunächst zum Grillmeister!
    Ich KANN und DARF dir GARANTIEREN, daß ALLE wichtigen Leute, auch die Senatorin Hajduk, diesen Brief lesen werden, oder es schon getan haben!
    Die Geschichte dieses Forums und meiner Beiträge zeigen das überdeutlich auf! Auch schon im ganz alten Forum seit etwa 2000.
    Sogar bei Herrn Winterberg bei Mercedes in der Kollaustraße wird da jeden Tag reingeschaltet und gelesen!
    Auch die Verbände drucken eigentlich fast alles aus, was sich mit Hamburg befaßt!
    Und die Behörde sowieso!
    Selbst die Staatsaanwaltschaft, wenn sie sich mit Taxithemen befassen!
    Und gerade die Grünen sind fleißig mit online!


    DIE ALLE lesen auch einen LANGEN BEITRAG!
    Und eigentlich sollte JEDER, der sich für die Materie interessiert, auch LANGE BEITRÄGE lesen, denn sonst bekommt man halt keinen Hintergrund mitgeliefert!
    Und ein wenig näher muß ich die Sache schon beschreiben, damit auch Leser, die sonst nicht ganz so fit sind in der Materie, ein ganz klein wenig begreifen, worum es hier eigentlich geht, und daß die Sache verdammt dringend ist!


    Und wie ich schrieb, Grillmeister: Wenn du das so gut kannst, warum machst du das dann nicht?
    Wir können nicht nur diesen einen Brandbrief gebrauchen, sondern HUNDERTE oder noch besser: TAUSENDE!
    AUCH DEN DEINIGEN!


    Wir sollten die Herrschaften dort mit Briefen überschwemmen!


    Und zur Position:
    Danke für das 'sachlich'! Bekomme ich nicht wirklich häufig zu lesen!


    Ich persönlich bin überzeugt, daß Briefe, wenn sie ZU SACHLICH abgefaßt werden, kaum Wirkung erzielen!
    Das ist wie mit den Forumsbeiträgen!
    Eine gewisse SPRACHLICHE AGGRESSIVITÄT und POLEMIK sind für einen guten Artikel, der Wirkung erzielen soll, UNUMGÄNGLICH!
    In diesem Falle muß ich leider, auch wenn ich das ungerne mache, die Bild-Zeitung hervorheben, die diesen Schreibstil bis zum Exzess getrieben und damit Erfolg bei den Lesern hat! Wenn auch für die falsche Sache und bei den Lesern, die nicht wirklich viel im Kopf haben! Na ja, die kaufen die Bild ja NUR WEGEN DES SPORTTEILS, klaro!


    Aber da gab es noch den ALTEN SPIEGEL! Damals gab es für die Art von deren Berichterstattung und Schreibweise auch in MEINEM DEUTSCH-UNTERRICHT im Gymnasium in Lübeck einen speziellen Begriff: SPIEGELDEUTSCH!
    Sarkastisch, ironisch und polemisch! Und SEHR WIRKUNGSVOLL!
    Leider ist dieser Stil vollkommen abhanden gekommen, weshalb ich dieses Heft auch nicht mehr lese nach über 40 Jahren!
    Auch da können die wohl keine langen Beiträge mehr lesen!
    Es gab mal Zeiten - zB während des Vietnam-Krieges - wo ein Interview mit General Giap (Vietmin / Vietkong) oder seinem amerikanischen Gegenspieler General Westmoreland schon mal über 20 oder 25 Seiten gehen konnten! DAS war Geschichte des Journalismus! Das laß man als Interessierter mit hochroten Ohren!


    Schon seit vielen Jahren beziehe ich meine Allgemeinbildung
    1) über die MOPO in Hamburg, damit ich bei den regionalen Sachen auf dem Laufenden bleibe! Ganz nebenbei bemerkt ist sie für ein Boulevard-Blatt eine tolle Zeitung!
    2) über den DEUTSCHLANDFUNK! Dort wird man über Gott und die Welt unglaublich solide und mit vielen Hintergründen informiert! Sollte JEDER TAXIFAHRER MACHEN, damit er nicht dumm bleibt! Zeit genug hat er dazu!
    3) sind da dann noch Sendungen bei ARD, PHÖNIX oder ARTE! Da bin ich immer wieder froh, daß ich Gebühren zahlen darf!
    4) und natürlich das Internet!

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  • Ich bin ebenfalls der Ansicht, dass der Brief gelesen wird. Um ihn ungelesen heimlich in der Ablage 'P' verschwinden zu lassen, ist Jörn zu bekannt.


    Jeder hat seine Art. Ich finde Jörns Brief sehr ordentlich. Bis zum letzten Buchstaben durchgestylt, und völlig ohne Kritik muss solch ein Brief nicht sein. Ob er auch was bringt? Andere Frage.


    Zitat von Pos2

    Eine klassische tarifpolitische Diskussionsrunde besteht immer aus ARBEITGEBERVERBÄNDEN und ARBEITNEHMERVERBÄNDEN. Im öffentlichen Dienst gleichso.


    Hier verwechselst du Äpfel mit Birnen. Eine Lohnrunde hat nichts mit einem Anhörverfahren gemäß §§ 14 und 39 PBefG zu tun, in der es um Beförderungsentgelte oder Genehmigungen geht. Das ist eine andere Baustelle.


    Ich gebe dir Recht, dass Funkzentralen sich aus einer Tariffindung heraushalten sollten. Ich gebe aber zu bedenken, dass sich so manch jemand mal locker die Zentralenjacke aus-, und die Verbandsjacke anziehen kann. Darum kommst du nicht herum.

  • Das war ja immer das Problem bei der Union!


    Die Genossen wollten schon immer gerne GANZ ANDERE DINGE, als sie deren Vorstände, die in Personalunion mit der Hansa-eG waren, es dann letztlich durchsetzten!
    Jetzt, wo Kruse weg ist, versucht es die Union ja endlich, auch mal die Interessen ihrer Mitglieder zur Geltung zu bringen!


    Ps: Was den möglichen Erfolg betrifft, so wird dieser natürlich nicht öffentlich gemacht, sondern sich in subtilen Ergebnissen zeigen!
    Dieser Brief soll grundsätzlich auch NUR dazu beitragen, daß
    KEINER HINTERHER BEHAUPTEN KANN, ER HABE DAVON NICHTS GEWUSST!

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  • Position 2 schreibt:


    Aber WENN die Behörde VIELE Menschen und Wähler hinter dem Papier sehen möchte und ihre ohnmächtige Wut (was ihre eigentliche Aufgabe ist), dann ist der Brief von Jörn GENAU RICHTIG und inhaltlich mehr als treffend!!


    Ich verstehe nur Bahnhof.

  • @Jörn
    Selbst wenn die Grünen hier mitlesen sollten - denen geht das Schicksal der kleinen Leute und insbesondere der Taxifahrer so was von am Arsch vorbei. Auch für die Grünen ist die Würde des Menschen einkommensabhängig, obwohl ihr großer Vorsitzender a.D. selber Taxifahrer war, sich dann aber später in seinen Memoiren rühmt, Schröder zu den Hartz Reformen gedrängt zu haben, als dieser zögerte. Die Grünen würden unsere Existenz ohne zögern vernichten, allein für die Aussicht, dafür ein Lob für ihre Professionalität zu bekommen.


    Und Du hast vollkommen recht, dass die Grünen konkrete Projekte brauchen um ihre Wirkungslosigkeit leugnen zu können. Also: Stadtbahn, Fahrradverleih und zum Schluß "Ökotaxis".


    Allerdings hat sich in der Öffentlichkeit herum gesprochen, dass die Grünen die Partei der Bio-Besserverdiener ist und ihre ehemals linken Wurzeln für den Aufstieg in Regierungsbeteiligungen verkauft hat. Das ist auf Dauer kein gutes Image. Das ist die Schwachstelle der Grünen. Hier müsste man in der Öffentlichkeitsarbeit ansetzen und argumentieren:


    - dass der Dumping-Tarif der "Öko-Smarts" real unsere Existenzen bedroht
    - dass die "Öko-Smarts" nicht "Öko" sind
    - dass die "Öko-Smarts" ein schmutziger Trick der Firma 441011/6x6 sind, um die Konkurrenz zu schädigen und nicht um die Umwelt zu schonen.


    Ach, und was die Videoüberwachung in Taxen betrifft, bin ich ganz Deiner Meinung. Aber, als ich Frau H. letzten Winter in der Taxe hatte und sie auf dieses Thema ansprach, wusste sie überhaupt nicht wovon ich rede. Sie dachte, es gäbe bereits Videoüberwachung in Taxen und erklärte in voraus eilender Ignoranz, sie könne meine Bedenken wg. des Datenschutzes verstehen. Als ich erklärte, dass es im Gegenteil darum ginge Videoüberwachung verpflichtend einzuführen und dass bei der Abwägung zwischen Datenschutz und dem Schutz unseres Leib- und Lebens, der Datenschutz zwar wichtig, aber zweitrangig sei und in diesem Zusammenhang auf den gerade verübten Mord an Peter Lüchow verwies, erklärte sie, nicht alle Menschen seien schlecht, auch wenn das immer so in der Zeitung stünde. Daraufhin verschwand sie in ihr trautes Heim in einer der nobelsten Straßen Hamburgs. Auf Verständnis oder Einsicht ist bei dieser Adresse also nicht zu hoffen und damit meine ich nicht den Straßennamen.


    Nur Öffentlichkeitsarbeit, die das Gutmenschenimage der Grünen beschädigen könnte, würde helfen.

  • Zunächst einmal DANKE, da wir uns ja, wie es den Anschein hat, doch noch auf einer Ebene treffen!


    Deine drei Punkte hatte ich, wie ich das sehe, doch schon im Brief angesprochen!
    Ebenso das Ding mit der Video-Überwachung, zu der ich ja schon mehrere OFFENE BRIEFE verfaßt habe.
    Die Grüne Verkehrsexpertin Martina Geregersen hatte mir sogar versprochen, dieses Thema mal im Verkehrsausschuß anzusprechen.
    Ich denke, wir sollten sie noch mal daran erinnern!


    PS: Bundesweit sind die Grünen ja auch einem Höhenflug (irgendwo zwischen 20 und 25%), aber nicht in Hamburg, dort krebsen sie auf einem sehr niedrigen Niveau herum, und das ist auch gut so!

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  • Das erste Interesse wird schon geäußert, wie hier im Falle der Hamburger Morgenpost.
    Ich werde natürlich umgehend darauf reagieren!


    Betreff: Ihr offener Brief zur Lage des Hamburger Taxengewerbes
    Von: "Horstmann, Felix" <f.horstmann@mopo.de>
    An: joern.napp@web.de
    Datum: 11/7/10 12:18:45 PM


    Sehr geehrter Herr Napp,


    mit Interesse habe ich Ihren offenen Brief zur Lage des Hamburger Taxengewerbes gelesen und würde mich gerne mit Ihnen unterhalten. Ich würde mich daher sehr freuen, wenn Sie mich unter 040 / 80 90 57 - 223 anrufen oder mir Ihre Telefonnummer per eMail zukommen lassen würden, damit ich Sie einmal anrufen kann.


    Mit freundlichem Gruß
    Felix Horstmann


    Morgenpost Verlag GmbH
    Griegstraße 75
    22763 Hamburg


    Tel.: 040 / 80 90 57 - 223
    Fax: 040 / 80 90 57 - 284


    eMail: f.horstmann@mopo.de

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  • @Jörn
    Glückwunsch! Die Mopo ist eigentlich immer da, wenn es eine Schweinerei aufzudecken gilt. Allerdings ist das dann immer nur tagesaktuell und Morgen vergessen, aber so ist es nun mal.


    Ich habe ja auch nichts gegen den Inhalt Deines Briefes - im Gegenteil. Egal.


    Wichtig wäre für uns, das der Schwindel mit den "Öko-Smarts" in der Öffentlichkeit präsent ist, BEVOR die (grüne) Behörde (offiziell) entscheidet…! Damit die sich nicht weiter einbilden können auf Kosten unserer Existenz ihre Regierungsbilanz schönigen zu können.