Schob Hermann Waldner die Existenz einer Taxi-Mafia dem Staat in die Schuhe ?

  • http://www.taxi-heute.de/Taxi-…-Mafia-verantwortlichquot


    OK, der Artikel ist schon von 2013, aber ich konnte bisher noch keine gegenteiligen Bemerkungen Hermann Waldners lesen.

    Taxi Deutschlan eG ist eine Vereinigung, der neben den FMS-Zentralen u.a. auch der BZP angehört, dessen stellvertretender Vorstand Hermann Waldner ist.

    Da es bisher soweit ich weiß keine gegenteiligen Veröffentlichungen des BZPs gab, muß ich wohl annehmen, daß Herr Waldner das immer noch glaubt und vertritt.

    Wenn nicht, sollte er da ganz schnell etwas veröffentlichen.


    Da der Artikel nicht mehr online zu finden ist, stelle ich ihn hier vollständig rein:


    22. Mai 2013, 10:10 Uhr von Stefan Köller (sk)

    "Staat für Taxi-Mafia verantwortlich"

    Berliner Taxifahrer haben gestern an einer Kundgebung am Brandenburger Tor teilgenommen, in der sie einen Mindestlohn von 8,50 Euro/Stunde forderten. Die Unternehmer-Vereinigung TaxiDeutschland distanzierte sich von der Protestaktion.


    Etwa 50 Fahrer kamen nach Angaben der Veranstalter zur gestrigen Kundgebung, zu der der Berliner Taxibund (BTB) und die Gewerkschaft Ver.di aufgerufen hatten. Der Berliner Landesverband von TaxiDeutschland distanzierte sich in einer Pressemitteilung von der Forderung der Fahrer. Nach Meinung der Unternehmervereinigung könne dieser „grundsätzlich zu begrüßende Mindestlohn“ erst am Ende einiger grundlegender Veränderungen im Taxigewerbe stehen, schließlich müsse er auf Unternehmerseite auch erwirtschaftet werden.


    Zunächst einmal gelte es, endlich die beantragte Tariferhöhung (die erste seit 2009) durchzusetzen. Eine darüber hinausgehende Verteuerung der Dienstleistung Taxi hält TaxiDeutschland aber den Kunden gegenüber nicht vermittel- und angesichts der Mietwagen-Konkurrenz nicht durchsetzbar.

    Der Zugang zum Gewerbe müsse zudem erschwert und die Anzahl der Taxis verringert werden, damit wieder Umsätze erwirtschaftet werden, von denen ein Mindestlohn bezahlt werden könne. So dürften nach Auffassung von TaxiDeutschland von betrügerischen Firmen eingezogene Konzessionen nicht wieder, z.B. an fix neu gegründete GmbHs, hinter denen sich dieselben Akteure verstecken, neu erteilt werden.


    Die Konkurrenzsituation müsse grundsätzlich verändert wird, andernfalls habe der Staat selbst das Entstehen einer „Taxi-Mafia“ zu verantworten, da ehrlich wirtschaftende Unternehmer nicht überleben könnten.


    Für das Taxigewerbe als Teil des ÖPNV müsse die Bedeutung des Begriffes „Funktionsfähigkeit“ in jedem Fall neu definiert werden. Dies beinhalte das Potential, künftig auch zeitlich befristete Beobachtungszeiträume, während denen keine neuen Taxigenehmigungen erteilt werden, rechtlich zu legitimieren.

    Last but not least fordert TaxiDeutschland eine stärkere Reglementierung des Mietwagengewerbes z.B. durch stärkere Kontrollen und steuerliche Aufzeichnungspflichten wie für das Taxigewerbe. Sonst werde der Mietwagensektor immer mehr zum Rückzugsraum für unehrliche Unternehmer. Ein möglicher Mindestlohn für das Fahrpersonal müsse dann auch für das Mietwagengewerbe gelten.


    In den ersten Gesprächen damals zwischen dem BZP und der ver.di stellten die Gewerkschaftler erschrocken fest, daß den BZP-Leuten auch nur das geringste Hintergrundwissen fehlte.

    Deshalb verließen sie frustriert das Gespräch.


    Und bitte auch immer berücksichtigen, daß der BZP ja auch MIETWAGEN vertritt, was immer wieder erstaunlich ist, weil die doch in der Öffentlichkeit immer gegen eben diese auftreten!?



    Zum Verständnis:

    Taxi Deutschland Berlin e.V. sitzt in der Persiusstraße 7, also quasi bei Waldner auf dem Schoß!


    http://www.taxideutschland.eu/index.php/kontakt

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  • Hier noch ein kleiner Fund aus meinem Archiv, der uns Allen zeigt, daß die Probleme innerhalb des Gewerbes und das illegale Handeln vieler Unternehmer (in Berlin der meisten) keinesfalls eine Sache von UBER und FREE NOW ist, sondern tief im Gewerbe verwurzelt ist.


    Das Problem ist, daß keiner der Taxi-Funktionäre, auch die vom BZP, endlich mal dieses Thema ernsthaft anspricht und etwas dagegen tut.


    Hamburger Abendblatt

    erschienen
    am 10. August 2002

    "Sozialleistungen werden abgezockt"

    Ein Taxenfahrer packt aus: "Der Schaden durch erschlichene Sozialleistungen im Taxengewerbe ist astronomisch", sagt der Hamburger Ein-Mann-Unternehmer Eberhard Engel. Sein Protest richtet sich gegen schwarze Schafe unter seinen Kollegen, die ihren Verdienst gegenüber Finanzamt und Krankenkassen mit dem steuerfreien Existenzminimum angeben - die Basis für Sozialhilfe. Der Rest wird ohne Abzüge dazuverdient. Und schlimmer noch: "Die Politik weiß das und tut nichts", kritisiert Engel.

    Die beliebte Mini-Verdienstbescheinigung nennt Engel treffend "Goldene Visa-Card fürs Sozialamt". Denn damit, so Engel, der mit seiner Taxe derzeit selbst am Existenzminimum entlangschrammt, werden automatisch Sozialhilfen wie Mietbeihilfe, kostenfreie Medikamente und anderes fällig.

    "Mit einem realen Verdienst von im Schnitt 1300 Euro und dazu den abgezockten Sozialleistungen ergibt sich ein annehmbarer Lebensstandard, den ein Taxenfahrer mit voll versteuerten und belasteten Bezügen heute nie mehr erreichen könnte", sagt Engel.

    Sein Zorn richtet sich gegen die Untätigkeit der Zuständigen: "Es gibt zu viele Taxen, legal kann kein Fahrer mehr in Hamburg existieren." Es sei "nicht nachvollziehbar, dass die Regierungsebene über Schaden und Konsequenzen dieser Entwicklung weiß und sich auf unterer Ebene mit ,kreativer Buchhaltung', sprich Mini-Verdienstbescheinigungen, zufrieden gibt".

    Denn um den Trick aufzudecken, bedarf es aufwendiger Fahndungen, wie im Jahr 2000 in Osnabrück oder kürzlich im Kreis Pinneberg. Eine übliche Steuerprüfung verrät die Tricks nicht.

    Den Verlust für die Stadt rechnet Engel auf rund 15 Millionen Euro Steuern und 20 Millionen Euro Sozialabgaben. Die Attraktivität des Taxengewerbes sieht er derzeit so: "Ein ruhiges Nest, von dem aus man ungestört Sozialleistungen abzocken kann."

    Er hält das Gewerbe inzwischen für "durchkriminalisiert": "Wie man in Hamburg ohne entsprechende Ausbildung zu 1700 Euro Verdienst im Monat kommen kann, weiß man in Nairobi, in Pakistan und in Bombay. Nur in Hamburg weiß man das nicht."

    eli


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  • Engel bringt's auf den Punkt! Das Gewerbe ist "durchkriminalisiert"😂🤪🤗

    Inzwischen ist es alles legal. Jeder Taxler in HH kennt doch das Foto mit Schütte und Lohse, auf dem sie sich grinsend mit Olaf Scholz in Positur gebracht hatten. Ekelhaft!!!

    Heute sind viele Nachteile und Risiken auf angestellte Fahrer umgewälzt.

  • Na ja, das System würde aber nicht funktionieren (und das seit vielen Jahrzehnten), wenn die angestellten Fahrer da nicht mitmachen würden.

    Viele verzichten zB auf die Lohnfortzahlungen, wenn ihnen ihr Unternehmer dafür 1 oder 2 Prozentpunkte mehr anbietet!


    Dazu auch mein Artikel über die Taxi-Mafia in Frankfurt.


    PAKISTANI-Connection ?

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  • Joern, inzwischen funktioniert es, weil HFT die anderen Zentralen gekauft hat.

    Mal ganz abgesehen von der HFT-Gehirnwäsche während der Schulung ("Serviceleistungen" mit Sanktionsandrohungen), traut sich kein einziger Fahrer, dem SAS-Pack mal richtig in den Arsch zu treten.

    Dann verlieren diese Fahrer nämlich ihren Job und können sehen, wo sie bleiben.

    Free now ist aus Angestelltensicht keine Alternative zum Hansa. Auch deren ganze Politik nicht.