Platzt die Blase der Sharing-Systeme ?

  • Gerade erst durften wir erfahren, daß sich BMW aus FREE NOW zurückgezogen hat, weil sie als Autobauer keine wirkliche Zukunft in fahrerlosen Autos sehen, wenigstens nicht in einer näheren Zukunft.


    Damit hat sich der erste große Investor in Car-Sharing nach nur wenigen Monaten von dieser Kooperation mit Daimler losgesagt.

    Diese Entwicklung dürfte für FREE NOW eine ziemliche Katastrophe darstellen.

    Bisher gibt es aber dazu von FN noch keinerlei weitere Erklärungen, die aber dahin zu interprätieren sind, daß es bisher keinen neuen Investor gibt.


    Heute kommt die Meldung (ein Tipp aus dem DAS!), daß das Car-Sharing-System Clever Shuttle seinen Betrieb in mehreren großen deutschen Städten eingestellt hat.

    Die konnten offensichtlich nicht mehr mit den anderen Systemen wie MOIA mithalten, zumal hier Steuergelder verbrannt wurden.


    Auch das ganze Drumherum mit besonders umweltfreundlichen E-Autos hat da offensichtlich beim Kunden nicht wirklich gezogen.


    https://www.clevershuttle.de/a…M_CleverShuttle_14.10.pdf


    https://www.electrive.net/2019…ieb-in-drei-staedten-ein/


    Man sieht an dieser Entwicklung, daß die großen Investoren langsam aber sicher erkennen, daß man nicht nur auf Dauer Geld verbrennen kann, das einem nicht gehört (hier Steuergelder und woanders Anlagegelder), sondern daß irgendwann auch mal ein positiver Trend nachgewiesen werden muß.


    Jetzt fehlt nur noch, daß auch bei UBER nur ein einziger Anleger dieser Meinung ist und sein Geld rauszieht, und der Laden implodiert umgehend.

    Schon vor Jahren wurde dieses Szenario mal im FORBES drastisch beschrieben (2014).


    http://www.forbes.com/sites/je…-might-be-in-big-trouble/


    Immerhin hat sich auch in den USA die Situation für UBER und LYFT dadurch veschärft, als daß in Kalifornien ja beide Firmen als ARBEITGEBER ihre Fahrer eingestuft wurden, was deren Kostenrechnungen zu den Akten legt.

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  • Ich sage das mal so:

    Ein solches System täte der Stadt sicherlich durchaus gut.


    Aber wenn jeder beim Anderen kanibalisiert, kann das nur in die Hose gehen.


    Bei FREE NOW sollten die sich jetzt auch ganz intensiv überlegen, ob sie nicht doch lieber wieder zurück zu MY TAXI gehen.

    Das war ein tolles System und bot den etablierten Zentralen endlich mal die notwendige Konkurrenz.


    Ansonsten laufen ja auch 'normale' Car-Sharing-System ohne Fahrer nicht gut, wie man an Drive Now oder Car2Go sehen kann.

    Ich habe mich neulich mal mit meinem Autovermieter Star Car über solche Systeme unterhalten, denn die haben das auch mal als Stationsvermietung probiert, aber es lohnt sich nicht.

    Vor allem, weil die Mieter die Wagen nur für Kurzstrecken nutzen und sie oft verdreckt hinterlassen, was zu vielen Beschwerden führte.

    Außerdem sind sie schlicht zu teurer für längere Strecken.


    Allerdings ist Amerika, wo sie die Systeme Car2Go oder auch das Äquivalent von Drive Now wieder eingestellt haben, kein greifendes Beispiel, denn dort hat nahezu jeder eineigenes Auto und nutzt dieses auch für Strecken von 200 m!

    Die laufen nicht bis zu einem Wagen, der 1 km entfernt steht.


    Und ein weiterer Grund, warum diese Systeme scheitern müssen ist, daß sie nicht stadtweit stehen, sondern nur im Zentrum, wo sie nicht gebracht werden, weil es massenweise preiswerten Nahverkehr gibt.


    Im bevölkerungsreichsten Stadtteil Hamburgs, in Rahlstedt, gibt es noch nicht einmal am Bahnhof eine Stations gebundene Vermietung wie SWITCHH. Deren nächste Mietmöglichkeit ist von mir am Wandsbek Markt, was irgendwo etwa 45 Minuten Fahrt mit dem Bus sind, wenn ich es gut treffe.

    Also: Schwachsinn!


    Ich wäre da längst Mitglied, wenn die besser orgenaisiert wären.

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  • https://www.cnbc.com/2019/10/1…Nr2EqPpdfrjA8yfDouUL5uTHg


    Das Ende ist vielleicht näher als wir denken:


    UBER entläßt 350 Mitarbeiter!

    Vor allem der Bereich 'Selfdriving' zeigt, daß auch die offensichtlich erkannt haben, daß das irgendwie nicht so richtig funktionieren wird in absehbarer Zukunft!

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  • Im Moment sieht es für alle Anbieter der Sharing-Community nicht wirklich gut aus.

    Allerdings denke ich, daß MOIA überleben wird, denn dafür ist wohl doch ein Markt da.

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  • Das stimmt tatsächlich.


    Den Artikel hatte ich auch grad gesehen.

    Danke für's Teilen.


    Trotzdem denke ich, daß auch diese Firmen nicht endlos Kapital verbrennen können, bevor sie irgendwann mal einen kleinen Gewinn einfahren können.


    Immerhin werden bei Clever Shuttle ja auch Steuergelder verbraten.

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  • Dito, selbst in Köln berichten mir Kunden aus Hamburg sehr Positives von Moia.


    Denke auch das Moia eine sehr gute Zukunft hat.

  • Die Fahrzeuge sollen sehr komfortabel sein. Wenn man in den Autos meist keine Passagiere sieht, kann es auch damit zu tun haben, dass diese tief sitzen bzw. die Sichtfront sehr hoch ist.


    Es ist auch Qualität im Verbund mit Kapital. Das ist fatal für das zerstreute, anonyme Großstadtgewerbe.


    Moia stockt die Fahrzeugflotte auf:spinne:

    Einmal editiert, zuletzt von Mc Queen ()

  • https://www.manager-magazin.de…02-0001-0000-000166559057


    Das Manager Magazin schreibt am 24. Oktober 2019 einen Artikel, der tief blicken läßt.

    Jetzt fehlt eigentlich nur noch der erste Großanleger bei UBER, dem das Risiko zu hoch wird und sein Geld rauszieht.

    In dieem Moment ist es endgültig aus.


    Siehe dazu noch mal diesen herrlichen Artikel aus der Wirtschaftszeitschrift 'Forbes' von 2014, der diese gigantischen Geldmengen als 'Mühlstein am Hals der Sharingfirmen' sieht.

    http://www.forbes.com/sites/je…-might-be-in-big-trouble/


    Aus dem MM:

    VW, Daimler und BMW kürzen und streichen

    Autobauer verlieren den Glauben an ihre Mobilitätsdienste


    Die Bühne ist schwarz, die Wände sind nackt, und die Stahlstreben an der Decke liegen offen. Als Ole Harms (44) im November 2018 auf einer Techkonferenz in der Arena Berlin vor das Publikum tritt, kündigt er Großtaten an. Sein Sammeltaxidienst, die VW-Tochter Moia, soll bald in weitere Städte kommen. „Wir sind mit mehr als 50 im Gespräch“, sagt der Moia-Chef.

    Drei Monate später, wieder Berlin: Die damaligen Bosse von Daimler und BMW, Dieter Zetsche (66) und Harald Krüger (54), präsentieren den Zusammenschluss ihrer Mobilitätsdienste. DriveNow und Car2Go heißen jetzt ShareNow, aus Mytaxi wird FreeNow. „Wir schaffen einen weltweit führenden Gamechanger“, bläst Krüger zum Angriff. ...


    .... Bereits ein Dreivierteljahr nach den großen Reden ist die Euphorie verflogen. BMW und Daimler bremsen ihr Zukunftsprojekt; und Moia-Lenker Harms wurde im September abgelöst, weil seine Wachstumsstrategie nicht überzeugte.

    Von Beginn an war klar, dass der Aufbau der neuen Dienste teuer wird. Car2Go und Mytaxi schrieben genauso Verluste wie die globalen Vorbilder; Volkswagen hatte schon mit seinem Investment in den Uber-Konkurrenten Gett Hunderte Millionen Euro verspielt. Doch die Kassen waren voll, im Glauben an eine goldene Zukunft wurde investiert. Liefe es schlecht, so war die Überzeugung bei Daimler, hätte man immer noch einen Absatzkanal für die eigenen Elektroautos.

    Inzwischen ist die Stimmung gekippt. Ubers Angreifer-Aura verblasst, seit dem Börsengang stürzt der Kurs des Taxidiensts immer tiefer. Ob das Business je schwarze Zahlen schreiben wird, bleibt zweifelhaft. Und in Deutschland sitzt das Konzerngeld knapper, in München und Stuttgart genau so wie in Wolfsburg. ...


    ... Die Vision ist verschoben, vielleicht bis 2022. Dann soll VWs ID Buzz auf den Markt kommen und womöglich zum neuen Moia-Shuttle werden. Der Elektrobulli wäre zwar kleiner und nicht so spektakulär wie die eigens entwickelten und in Kleinstserie gebauten goldfarbenen Busse. Er könnte aber leicht in großem Stil eingesetzt werden – und würde nicht wie die Moia-Wagen 250.000 bis 300.000 Euro pro Stück kosten.

    Die neuen Chefs von Daimler und BMW, Ola Källenius (50) und Oliver Zipse (55), schalten großflächig zurück. Källenius halte Mobilitätsdienste nicht mehr für Kerngeschäft, heißt es aus seinem Umfeld. Die Gemeinschaftsunternehmen der beiden Konzerne verlieren monatlich zweistellige Millionenbeträge, zentrale Leute sind gegangen, Berater der Boston Consulting Group sollen die Kosten drücken. Die fünf Joint-Venture-Firmen werden zu dreien rationiert. In China hat Car2Go den Betrieb eingestellt, ShareNow will sich auch aus den USA weitgehend zurückziehen.

    Zwar sucht man weiter Investoren für den Carsharing-Teil der Joint Ventures, will bis zu 49 Prozent der Anteile abgeben. Doch es werde nicht leicht, Investoren zu finden, wenn man selbst kein Geld mehr reinschießen wolle, sagt ein langjähriger Zetsche-Begleiter. „Dann kann ich gleich zumachen.“

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  • Ich wußte noch gar nicht, daß Mazda mit unserer Deutschen Bahn und dem Discounter Lidl zusammen ein Car-Sharing-System aufgemacht hatte, das sie jetzt sang- und klanglos in die Tonne getreten haben.


    Es sieht echt nicht gut aus mit diesen Plänen.

    Aber wir haben ja die Firma SIXT, die das Alles jetzt endlich in trockene Tücher bringt, und das auch noch mit Hilfe der FMS-Taxizentralen!

    Der Retter in größter Not auch für unser Gewerbe.

    Gut, daß wir den und Hermann Waldner haben, der weit vorausschauend den Zug der Zeit erkannt hat!


    Das Manager Magazin berichtete darüber schon am 22. August 20129:


    https://www.manager-magazin.de…d-lidl-ein-a-1283192.html


    Kooperation mit Deutscher Bahn und Lidl endet in wenigen Monaten Vollbremsung - Mazda stellt Carsharing-Dienst ein


    ... Mobilität ist alles? Mazda legt auf dem heiß umkämpften Carsharing-Markt in Deutschland eine Vollbremsung hin. Die noch junge Kooperation mit Deutscher Bahn und Lidl läuft zum Jahresende aus. Es rechnet sich einfach nicht. Für die größeren Player BMW und Mercedes ("Share Now") und Volkswagen ("We share") ist das nicht unbedingt eine gute Nachricht.

    Der Carsharing-Markt in Deutschland ist heiß umkämpft - für Mazda offenbar zu heiß. Der japanische Autobauer gibt zum Jahresende seine erst 2018 gestartete Kooperation mit der Deutschen Bahn, dem Supermarkt Lidl und dem Mobilitätsdienstleister Choice auf und stellt sein Angebot ein.

    Mazdas Begründung ist so kurz wie einfach: Es rechnet sich nicht. Jedenfalls nicht für Mazda. "Langfristig ist der Betrieb der Flotte für uns wirtschaftlich nicht darstellbar", sagt Stefan Kampa, zuständig für das Flottengeschäft der Japaner in Deutschland.


    ... Im urbanen Mobilitätswahn, der allüberall die Republik erfasst und Autobauer genauso umtreibt wie Stadtverwaltungen, wirkt Mazdas Schritt auf den ersten Blick überraschend und ernüchternd zugleich.

    Doch nicht von ungefähr haben Mercedes und BMW ihre Dienste Car2go und Drive Now zum Anbieter "Share Now" fusioniert - und suchen jetzt auch nach weiteren Geldgebern. Mochte es ihrem Image auch guttun, Geld verdienten die beiden Autokonzerne mit ihren Diensten im Alleingang bislang nicht. Es gilt Kosten zu sparen, zu wachsen, neue Investoren zu gewinnen und verschiedene Dienste (Carsharing, Parken, Mitfahren) miteinander zu verknüpfen.

    Das stationsbasierte Carsharing allein, so wie es Mazda betreibt, gilt auf lange Sicht nicht als nicht als überlebensfähig. Allenfalls das stationsunabhängige "Teilen" von Autos habe als Nische eine Zukunft, glaubt Alexander Sixt, Strategiechef des gleichnamigen Autovermieters.

    Auch deshalb legt Sixt sein Geschäft der Autovermietung mit dem des Carsharings zusammen und bietet seinen Kunden über die App "Sixt ride" in Kooperation mit Fahrdienstleistern zudem an, einen Fahrer zu bestellen, wie der Sixt-Manager unlängst im Interview mit manager-magazin.de erklärte. Sixt will ähnlich wie Daimler und BMW möglichst das gesamte Mobilitätsspektrum anbieten.


    ... Mazda wollte so lange nicht warten und hätte in dem Markt als kleiner Player wohl auch nur geringere Überlebenschancen gehabt.

    Mazda ist tatsächlich nicht der erste Autobauer, der sich erfolglos aus dem Carsharing-Markt zurückzieht. Die Citroën-Tochter "Multicity" stellte ihr Carsharing-Flotte mit 330 überwiegend elektrisch betriebenen Autos Anfang Oktober 2017 in Berlin ein - nicht kostendeckend, hieß es auch hier. Die Schuld des Scheiterns gaben die Franzosen gleichwohl der Stadt. Der Berliner Senat habe zu wenig für den Ausbau der Infrastruktur wie Ladesäulen getan.

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  • https://www.nytimes.com/2019/1…s_zsLD-Wg8NMnvVc1_EPuNuWc


    Für UBER fängt es jetzt langsam an, schlecht auszusehen.

    Die Arbeitnehmer sollen mehr tun für weniger Kohle.


    Tja, auch im deutschen Taxigewerbe wurde das fahrerlose Auto immer wieder gehypte, obwohl man von Anfang an wußte, daß diese Technologie in den chaotischen Städten sich nie richtig durchsetzen wird, oder erst in 30 bis 50 Jahren, und darauf baute das System dieser Sachen.

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  • Im Manager Magazin gab es im Oktober einen hervorragenden Artikel, der in die gleiche Richtung geht:


    Das Platzen der Seifenblase bei den 'innovativen' digitalen Start-Ups.


    https://www.manager-magazin.de…02-0001-0000-000166559074

    Trotz Unmengen Kapital kaum Nützliches

    Die Innovations-Illusion der Digitalwirtschaft

    Die Gründerszene kann sich vor Wagniskapital kaum retten. Der Blick fürs Wesentliche geht verloren: echte Innovationen. Von Philipp Alvares de Souza Soares

    24. Oktober 2019


    Wer den Artikel nicht lesen kann, das aber unbedingt möchte, kann ihn von mir per Mail bekommen.

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