Radfahrer mobben Taxifahrer u.a.

  • Guten Abend liebe Kutschergemeinde,


    ich bin Taxifahrer seit gut 20 Jahren im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windesheim und möchte, ja muß hier mal meinen Unmut über die Umstände dort äußern. Zunächst einmal geht es um die Radfahrer, die regelrechtes Mobbing gegen Taxifahrer betreiben. Da wird in einer Tour gepöbelt und gespuckt, daß man es kaum glauben mag. Auch Beleidigungen fallen sehr oft, obwohl ich guten Gewissens sagen kann, daß ich sehr umsichtig fahre.

    Dieses enorme Aufkommen an Radfahrern ist höchstwahrscheinlich diesem völlig irrsinnigen Klima-Geschwafel zu verdanken, das vollkommener Unsinn ist. Zunächst einmal ist es eher so, daß wir uns auf eine neue Kälteperiode zubewegen und zweitens ist das Wetter einfach das Wetter und es kann doch nicht sein, daß Leute denken, der Mensch hätte da irgendeinen Einfluß drauf. Aber nein - hordenweise kommen sie jetzt aus ihren Löchern gekrochen, die ganzen grünen Ökoaktivisten, auf ihren bereiften Bio-Gefährten und fühlen sich wie die Retter der Welt höchstpersönlich. Daß sie dabei Autofahrer regelrecht aus dem Straßenverkehr wegmobben wollen, interessiert offenbar keinen und ist übrigens eine üble Nachwirkung der menschengemachten Klima-Panik. Man könnte regelrecht sagen, daß Radfahrer so genannte "Hater" sind.


    Außerdem würde ich mich gerne landesweit gegen Taxifahrer-Mobbing einsetzen, denn auch Taxifahrer-Kollegen und Kunden sind hier nicht gerade zurückhaltend.

    Ich bin zum Beispiel ein wenig beleibter und des öfteren fallen Bemerkungen darüber, daß ich doch zwischen Fahrersitz und Lenkrad feststecken würde und handlungsunfähig sei, wenn ein Gast etwa versucht, sich durch schnelle Flucht am Zielort eine Taxifahrt zu erschleichen.

    Ebenfalls meine Angewohnheit, auch mal während einer Tour mit einem Kunden - so sich die Gelegenheit denn ergibt - bei einem McDrive oder Burgerking das ein oder andere Menü zu bestellen, trifft auf Unverständnis bei den Kunden und den Kollegen, was ich als äußerst diskriminierend empfinde.

    Ich muß nicht erwähnen, daß ich den Kunden die Zeit der Bestellung natürlich nicht berechne!

    Es gab auch schon einige dreiste Leute, die sich darüber beschwerten, daß mein Wagen zu streng nach Fastfood riechen würde. Ja, dann sollen sie eben woanders mitfahren - das ist ja nun wirklich nicht deren Angelegenheit, was ich in meiner Kutsche verzehre.

    Ich weiß nicht, ob es zu viel verlangt ist, daß man das Aussehen und die Eßgewohnheiten seiner Mitmenschen unkommentiert läßt.

    Manchmal nehme ich während der Fahrt auch mal die ein oder andere Pommes aus dem Menü und es gibt da Kunden, die regelrecht so tun, als würde ich gerade mit dem Handy am Lenkrad SMS schreiben oder einen Pullover stricken.

    Ich finde, das muß so nicht sein!

    Falls jemand hier ähnliche Erfahrungen gemacht hat, würde ich mich über eure Meinung freuen.



    Es grüßt


    Rainer Winkler

  • Rainer Winkler

    Hat den Titel des Themas von „Radfahrer mobben Taxifahrer“ zu „Radfahrer mobben Taxifahrer u.a.“ geändert.
  • Hallo, Rainer.

    Schön daß du hergefunden hast.


    Wir wollen hier lieber nicht anfangen, über das Klima zu diskutieren, denn das ist ein schwieriges Thema.

    Und Greta lassen wir lieber ganz raus.

    Ich selber denke, daß die Klimasache kein Fake ist, sondern mehr als real.


    Aber in einer Hinsicht gebe ich dir unumwunden recht:


    Der Ton hat sich sehr verschlechtert, wobei das Klima dazu möglicherweise durchaus beigetragen hat, gerade, weil sich Radfahrer gerne als besonders umweltfreundlich hervortun, was sie in den meisten Fällen nicht sind, denn viele haben durchaus einen SUV in der Garage stehen.


    Und Taxifahrer sind gerade ein willkommenes Objekt, den Unwillen auf der Straße an ihnen auszulassen.


    Allerdings denke ich, daß es ein allgemeiner Trend geworden ist, kaum noch Höflichkeit und Aufmerksamkeit zu pflegen.

    'Bitte' und 'Danke' sind schon lange aus der Mode gekommen.

    Sich überhaupt zu grüßen ebenso.


    Die Überzeugung 'Hoppla, jetzt komm ich!' ist inzwischen die Umgehensweise miteinander, egal, wohin man kommt.

    Nicht nur auf der Straße.


    Es hat sich ein egozentrisches Weltbild durchgesetzt, was meiner Meinung nach aber auch dadurch bewirkt wird, daß die sogenannten 'sozialen Medien' kaum noch wirkliche Diskusionen und Auseinandersetzungen zulassen.

    Das sehe ich auch in der Forenkultur.

    Kaum Einer schreibt mehr wirklich.

    Kaum Einer kann und will noch längere Beiträge lesen.

    Informationen im TWITTER-Stil sollen es sein, was natürlich nicht funktioniert.


    Radfahrer sind ein Synonym für diese Rücksichtslosigkeit, die durchaus soweit geht, daß sie auch kaum noch einen Selbsterhaltungstrieb zeigen, obwohl sie im Verkehr immer die Schwächeren sind.


    Es muß aber leider auch gesagt werden, daß vor allem in den großen Städten auch viele Taxifahrer sich im Verkehr rücksichtslos verhalten.

    Die Professionalität hat extrem nachgelassen.


    Trotzdem ist das Mobben im Straßenverkehr ein wichtiges Thema.

    Danke für das Ansprechen.

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  • Lieber Jörn,


    vielen Dank für deine Antwort.


    Was die sozialen Medien betrifft, da kann ich dir nur voll zustimmen!

    Man möchte meinen, daß hier eine regelrechte Verdummung passiert, wenn ich das mal so ausdrücken darf.

    Im Sinne von - man muß ja jetzt, wie du sagst, sich nicht mehr die Mühe machen, viel zu lesen oder zu schreiben, Abkürzen tun es ja auch und es ist ja nahezu schon eine "Challenge" mit so wenig Worten wie möglich irgendeinen Sachverhalt auszudrücken.

    Das mündet dann meistens darin, daß die Kommunikation irgendwann nur noch aus gegenseitigen Beleidigungen besteht. Du ahnst ja nicht, was auf Twitter los ist! Da ist die Herrschaft der Netzrabauken ausgebrochen. Da brauchst du gar nicht erst anfangen, zu diskutieren - die sind ganz vorne mit dabei, wenn es ums Thema Mobbing geht.

    Bei Facebook übrigens nicht viel besser.


    Es geht ja sowieso nur noch darum, sich selbst zu präsentieren und seine Meinung als allein gültiges, universelles Gesetz erscheinen zu lassen. Diskurs? Fehlanzeige! Sich bilden? Ebenfalls!

    Deswegen finde ich es top, daß es überhaupt noch Foren wie dieses hier gibt, wo man sich noch in einem anständigen Dialog engagiert!


    Und ja, es wäre wirklich großartig, wenn man das Thema Mobbing im Straßenverkehr und durch übermäßig nörgelig-pingelige Kunden etwas salonfähiger machen könnte! Immerhin gibt es ja auch noch seitens der Autofahrer mehr als genug Drängler, bei denen die Hupen-Hand lockerer sitzt als der Colt von Lucky Luke. So kann das auf Dauer einfach nicht weitergehen.

  • Problematisch finde ich auch, daß sich nur sehr Wenige wagen, tatsächlich unter ihren richtigen Namen zu schreiben, weil sie Nachteile gegen sich und ihre Arbeit befürchten.


    Eine wirklich schlimmer Situation, wenn man mich fragt.


    Eine BILD-Werbung in Hamburg an deren Hauptgebäude vor einigen Jahren, aber immer noch mehr als wahr.

    Eigentlich ist es noch schlimmer geworden seit der Zeit.


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  • Genau so ist es! Ich halte nichts von so genannten "Nick-Names". Da versteckt man sich feige hinter einer Fassade der Anonymität. Das habe ich gar nicht nötig - schließlich stehe ich zu meiner Meinung! Also kann ich sie auch mit meinem echten Namen vertreten!


    Ansonsten: Ich hatte mal so einen verrückten Naturwissenschaftler als Kunden, der meinte, Sprache und lange Texte seien ja völlig überbewertet und obsolet und würden nur Zeit kosten und für Missverständnisse sorgen! Die Sprache der Mathematik sei doch viel effizienter und klarer. Und so wäre es doch sinnvoll, wenn wir unsere Sprache auf diese essenziellen Ausdrucksmethoden herunterbrächen um Zeit zu sparen und irrationalen Aussagen vorzubeugen.

    Da fragt man sich, hat der gute Mann vielleicht einfach schon zu viel Zeit in Forschungsräumen verbracht?!

    Der sollte sich vielleicht mal ein Werk von Goethe zu Gemüte führen.

  • Na ja, ich denke mir mal so, daß eine solche Sprache vor allem bei emonionalen Themen sicherlich ein Problem bekommen würde, denn solche Sachen haben Nichts mit Präzision zu tun, und das ist auch gut so.


    Andererseits haben viele gelehrte Menschen irgendwie das Problem, ihre Sätze so auszusprechen oder zu schreiben, daß Otto-Norm-Bürger das auch versteht.

    Eine geschraubte Sprache schreckt ab.


    Allerdings darf man nicht so tief sinken, wie es die BILD tut.


    Etwa um die Zeit 1900 herum lasen ARBEITER nach 16-Stunden-Schichten noch Goethe, Schiller oder Platon, die ihnen dank des Reclam-Verlages billig angeboten wurden.

    Heute liest das noch nicht einmal mehr das 'Bildungsbürgertum'.

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  • Genau so ist es! Ich halte nichts von so genannten "Nick-Names". Da versteckt man sich feige hinter einer Fassade der Anonymität. Das habe ich gar nicht nötig - schließlich stehe ich zu meiner Meinung! Also kann ich sie auch mit meinem echten Namen vertreten!

    Soso...ich gehe mal davon aus,daß du nicht weißt,was im Internet sich so alles im Hintergrund abspielt.


    Ich könnte mir jetzt die Mühe machen,und schauen,ob ich unter deinem Namen ein Geburtsdatum finde,evtl noch ne Bankverbindung oder sonstige Daten..was glaubst du denn,was man damit alles anrichten kann.


    Nick-Names existieren nicht umsonst..Klarnamen sind in den meisten Fällen sowieso nur Selbstprofilierung,ähnlich der überaus dämlichen "Selfies". Jörn ist eine der Ausnahmen,der tut ja schließlich was,und wird somit auch wahrgenommen..da macht es natürlich Sinn.

  • Nein.

    Grundsätzlich ist das Posten unter seinem ordentlichen und anständigen Namen die beste Methode, seiner Meinung auch Gewicht zu geben.

    NUR DANN sind die Argumente auch glaubhaft.


    Ursprünglich hatte ich mal eine Mitgliedschaft davon abhängig gemacht, daß man nur unter seinem Klarnamen posten konnte, aber das hat sich als nicht durchsetzbar erwiesen, da die Masse der Internet-Poster einfach zu viel Angst hat vor Repressalien.

    Sachen wie die Bankverbindungen kannst du da gerne vergessen.


    Es gibt derzeit Entwicklungen, daß zB Facebook auch nur noch Schreiber zuläßt, wenn sie unter ihrem richtigen Namen posten, und ich denke, das sollte durchaus so sein.
    Dann würden die auch nur ordentliche Sachen schreiben.

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  • Nunja,zwei Sichtweisen..allerdings gebe ich dir recht,viele mißbrauchen natürlich die Funktion der Nicknames.


    Eine Kombination durch Hinterlegung des Klarnamens in Verbindung mit Nickname wäre sinnvoll.


    Allerdings nicht umsetzbar.


    Man kann ja auch einfach alles so lassen,wie es ist,kann jeder für sich selbst entscheiden.


    Und,im Falle eines Falles,gibt es da ja noch die IP.


    Bei deiner Bemerkung zur Bankverbindung mußte ich doch leicht schmunzeln...

  • Ich gebe da Jörn den Zuschlag. Bei vielen Usern in anderen Foren werden meiner Meinung nach Glaubhaftigkeit und Authentizität durch den tatsächlichen Namen oder die Initialen erhöht. Leser wissen dann, wer seinen Senf dazu gibt.


    Bedauerlicherweise kann bzw. möchte ich meinen (Vor-) Namen in meinem Avatar nicht preisgeben, da ich wohl Repressalien meiner Zentrale zu befürchten hätte.

  • Die IP, lieber TROOPER, ist nur sehr begrenzt eine Identifikationsmöglichkeit.


    Und an McQueen.


    DAS ist der Grund, warum ich ja auch Nicks zulasse.

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