Umsatzeinbuße Januar 2020

  • Ich möchte hier ein Thema ansprechen, das mich seit einer Woche beschäftigt und darüber hinaus auch besorgt.

    Da ich nicht weiss, wie es Euch ergangen ist und ich auch - abgesehen von meinem Betrieb, in dem ich als Fahrer angestellt bin - keinen Vergleich in Zahlen habe, hoffe ich hier auf Resonanz.


    Es geht mir, wie der Überschrift des Themas zu entnehmen ist, ganz banal und ohne Zahlen in Euro, um die Umsätze, die bisher in 2020, also im Januar gefahren wurden.


    Was mich betrifft, und das ist eben auch der subjektiv anmutend besorgniserregende Umstand:rolleyes:, so habe ich seit dem 3. Januar 2020 bis jetzt, mithin fast zwei Wochen, erhebliche Umsatzeinbußen in meinen Schichten, die ich wie üblich ausgefahren und durchgezogen habe.

    Dies ist lt. meiner pedantisch geführten Statistik nicht saisonal zu erklären. Sicher, der Januar ist immer ein Saure-Gurke-Monat.

    Dennoch:

    Ich bin zum Vergleich bis 2015 zurückgegangen. Die Umsatzerlöse aus dem bisherigen Januar 2020 ins Verhältnis zu den Januarmonaten der Vorjahre gesetzt, habe ich mit fast gleichem Zeiteinsatz bis zu 50 % weniger Umsatz gefahren.

    Im Januar habe ich bisher zwei Schichten mit freenow und sechs Schichten mit Hansa gefahren.


    Beide Schichten mit freenow liegen umsaztechnisch leicht über den Hansa- Schichten. Ich fahre im Durchschnitt zehn Stunden pro Schicht.

    Bei freenow verteilen sich die Umsätze der gefahrenen Touren auf ca. 9,80 Euro/Tour. Es sind also mehr gefahrene Touren als mit Hansa.

    Ich habe dort eine Durchschnittsumsatz von ca. 14 Euro, dafür signifikant weniger Touren gefahren.

    Ein bislang zumindest mir nicht geläufiges Phänomen. Freenow über Hansa (wenn auch mit Pipitouren).

    In meiner Firma, ein MWU, alle mit Hansa ausgestattet, habe ich bisher mit vier anderen Fahrern gesprochen.

    Alle klagen über die eingebrochenen Umsätze;(


    Wie ist das bei Euch bisher in 2020?


    PS: Jörn, würdest Du das Thema bitte in die passende Rubrik verschieben, wenn es hier nicht hin gehört.

    2 Mal editiert, zuletzt von Mc Queen ()

  • Sehr spannender Beitrag.


    Allerdings paßt er nicht so sehr in deine Beiträge über die Fehlfahrten bei FREE NOW.

    Das konterkarriert das ja ein wenig.

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  • Es geht mir hier allein um Umsätze und Umsatzeinbußen in einem bestimmten Zeitintervall.

    Die doch recht hohe Stornoquote (wie ich finde) bei freenow korreliert nicht mit den Umsätzen. Das wäre eine andere Baustelle.

    Die Abbrüche durch Stornierungen bei freenow ließen sich natürlich auf einen fiktiven Umsatz kalkulieren.

    Ich habe das aber nicht gemacht, weil fiktiv wäre und daher bzgl. des tatsächlich gefahren Umsatzes nichts aussagen kann.

    Es sollen alle Parameter berücksichtigt werden. Dazu gehören bei freenow leider auch Stornierungen.

  • Hallo Mc Queen

    wir Niendorfer können "durch die Bank" ob Graupe, FreeNow oder Hansa Deine Einbußen bestätigen.

    Es war seit 30 Jahren in denen ich mit am Start bin der heftigste Einbruch zum Jahresstart.


    Doch auch kein Wunder....


    Solange Softwareanbieter einem Kunden den Beförderungspreis anbieten und nicht die Mietwagenunternehmen

    welche die Konzession und Verpflichtung daraus hätten, solange wird sich das Chaos weiter verselbständigen.

    Eine angebliche Klagewelle, hörte ich neulich sei nun wieder geplant, soll nun die Dinge richten.

    Ach, die Jungs von heute sind immer nur noch am klagenklagenklagen statt Verantwortung zu übernehmen, wie wir/ich es vor Jahren

    predigten.


    Dies halbherzige Geklage wird nicht mehr helfen....Verschwenete Energie.


    Wenn Du kannst versuch noch mal in einem anderen Bereich Fuss zu fassen.

    Hier wird sich das Aussterben in diesem Jahr weiter dramatisieren, fortsetzen.....


    Bis bald

    Susann

  • Leider wird da auch die angepriesene neue TAXI-Original-App nichts nützen.
    Darüber schreibe ich morgen einen Beitrag.

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  • Katastrophale Umsatzeinbrüche auch in Köln, der schlechteste Januar seit Jahrzehnten.


    Der "Kuchen" Kunde wird nun mit Uber, FreeNow Ride u.a. Fahrdiensten geteilt. Das ist IMHO der Hauptgrund für die schlechte Entwicklung.


    Besorgniserregend, beängstigend.

  • Eine Möglichkeit, die Güte einer Taxischicht (Tag, Woche, Monat Jahr) zu bewerten ist, den Umsatz pro Stunde zu ermitteln.

    Was ich zusätztlich mache, ich stelle das Verhältnis von Fahr- zu Standzeit fest.

    Dazu lasse ich ein Navi mitlaufen, welches diese Zeiten automatisch erfasst. Ich ermittle dabei Standzeiten von bis zu 70 % !

    Durch Verzicht, zu bestimmten Zeiten zu fahren, verringere ich diesen Wert. Mehr Geld bringt das aber auch nicht in die Tasche.


    Genaugenommen müsste zwischen Besetzt- Leer- und Bereitstellzeit unterschieden werden.

    Die Besetzt-Zeit erhält man aus den Preisdaten der Fahrt, die Standzeiten am Halteplatz durch messen derselben. Im Nachhinein diese Zeiten mittels der Tracking-Aufzeichnungen zu ermitteln, macht halt viel Arbeit, ist aber möglich.

  • Als der Hansa-Funk unter Jürgen Kruse noch einigermaßen transparent arbeitete, wurden dort monatlich die Freiraten veröffentlicht, das heißt der Prozentsatz der FREIEN Hansa-Wagen gegenüber den besetzten.

    Stieg die Zahl über 40 % herrschte Alarmstimmung im Laden!

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  • Katastrophale Umsatzeinbrüche auch in Köln, der schlechteste Januar seit Jahrzehnten.


    Der "Kuchen" Kunde wird nun mit Uber, FreeNow Ride u.a. Fahrdiensten geteilt. Das ist IMHO der Hauptgrund für die schlechte Entwicklung.


    Besorgniserregend, beängstigend.

    Bei regelmäßigen Brutto-Stundenumsätzen von 10 bis 15 Euro, hohen Leerkilometern und aberwitzig langen Fiskaltaxameterpausen im gespaltenen Berliner Taxigewerbe ist die betriebswirtschaftliche, technische und ökologische Funktionsfähigkeit akut bedroht. Linne und Krause schreibt in seinem Berliner Gutachen vom Juni 2016 von betriebswirtschaftlicher Unplausibilität zahlreicher Taxibetriebe, als ob die Taxiunternehmen einer schädlichen Disposition folgend zu viel mauscheln würden. An erster Stelle stehen jedoch in Angelegenheiten von "Unplausibilität" das schändliche Konzessionsdumping durch die Administration und mittlerweile die durch die Administration geförderte mafiotische Unterwanderung des regulären Taxigewerbes durch als Mietwagen getarnte Discounttaxen mit Umsatzeinbußen von zum Teil weit über 50 Prozent.

  • Jetzt rächt es sich, dass es keine Möglichkeit gibt, die Anzahl der Konzessionen zu reduzieren. Sinkt der Bedarf, muss diese Zahl auch runter ! sonst funktioniert das System Taxi nicht.


    Der Grund für den Umsatzrückgang spielt keine Rolle. Es gilt, diesen zu dokumentieren - und Konsequenzen draus zu ziehen.


    Wie kann es möglich sein, dass angestellte Fahrer stundenlang an Halteplätzen stehen, wer finanziert deren Arbeitszeit, deren Familien ? 'Nem Konzessionär, dessen Fahrer allesamt Hartz-4 beziehen -da als geringfügig Beschäftigte angestellt- ... ist die Konzession zu entziehen !


    Gleichstellung von Taxen und Mietwgen heisst 'Freier Markt' ! mit Freigabe auch der Tarife.

  • Richtig!

    Aber so hat das noch nie funktioniert und würde auch ganz sicher niemals den Rückhalt des BZPs und anderer Taxi-Organisationen finden, da diese ja ihre Schäfchen behalten wollen.

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  • Mindestlohn sichert theoretisch die Fahrer ab und damit wären die Mehrwagenunternehmer die Leidtragenden.

    Praktisch sind die Fahrer wegen dem Pausenbetrug nicht abgesichert und deren Familien hungern.

  • Ich habe schon mehrfach darüber geschrieben, daß meiner Meinung nach NUR EWUs eine wirkliche Zukunft haben.

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  • Dummerweise sind die aber nicht so organisiert, wie sie es sein müssten, oft gehören sie gar keiner Zentrale an. MyTaxi kam für die genau richtig, jetzt ist's halt FreeNow ...


    Das Taxigewerbe wird von Mehrwagenunternehmern bestimmt, das sieht man schon an der digitalen Zentralen-Vermittlung. Die Vermittlung von Fahrzeugen ist da nur (noch) Beifang, die Kontrolle der Fahrer wurde optimiert ! Jeder zurückgelegte Kilometer wird da dokumentiert, jedes Einschalten des Taxameters (bzw. dessen Nicht-Einschalten). Der Vorteil des Kunden stand da nie im Pflichtenheft. Ok, 'nie' ist wohl nicht richtig, er stand an zweiter Stelle.

  • Eine Überprüfung von 7 Fiskaltaxameterständen in einem Berliner Mehrwagenbetrieb im Zeitraum vom 18. Mai bis zum 30. Mai erbrachte folgendes Ergebnis:

    • Gesamte Arbeitszeit------6 Stunden 32 Minuten
      Taxameterpausen---------2 Stunden 58 Minuten
      Totalkilometer------------81
      Besetztkilometer---------37
      Touren--------------------6
      Bruttoumsatz-------------103,00 €
    • Gesamte Arbeitszeit------10 Stunden 56 Minuten
      Taxameterpausen---------6 Stunden 18 Minuten
      Totalkilometer------------93
      Besetztkilometer---------27
      Touren--------------------6
      Bruttoumsatz-------------85,80 €
    • Gesamte Arbeitszeit------6 Stunden 51 Minuten
      Taxameterpausen---------3 Stunden 50 Minuten
      Totalkilometer------------46
      Besetztkilometer----------20
      Touren----------------------4
      Bruttoumsatz-------------58,60 €
    • Gesamte Arbeitszeit------6 Stunden 32 Minuten
      Taxameterpausen---------3 Stunden 35 Minuten
      Totalkilometer------------60
      Besetztkilometer----------27
      Touren----------------------5
      Bruttoumsatz-------------81,50 €
    • Gesamte Arbeitszeit------5 Stunden 53 Minuten
      Taxameterpausen---------2 Stunden 20 Minuten
      Totalkilometer-------------92
      Besetztkilometer----------50
      Touren----------------------3
      Bruttoumsatz-------------106,10 €
    • Gesamte Arbeitszeit-------5 Stunden 6 Minuten
      Taxameterpausen----------2 Stunden 41 Minuten
      Totalkilometer-------------57
      Besetztkilometer----------21
      Touren----------------------5
      Bruttoumsatz--------------62,10 €
    • Gesamte Arbeitszeit-------7 Stunden 54 Minuten
      Taxameterpausen----------3 Stunden 33 Minuten
      Totalkilometer-------------95
      Besetztkilometer----------34
      Touren----------------------9
      Bruttoumsatz--------------110,30 €

    Eigentliche Kurzarbeitergeldberechnung wäre einfach. Am Beispiel 2 mit


    Gesamte Arbeitszeit------10 Stunden 56 Minuten

    Taxameterpausen---------6 Stunden 18 Minuten

    Totalkilometer------------93

    Besetztkilometer---------27

    Touren--------------------6

    Bruttoumsatz-------------85,80 €


    ergibt sich eine durch Überkonzessionierung, Discounttaxen und SARS-CoV-2 verursachte Umsatzreduzierung von circa 70 Prozent. Der Fahrer wird um circa 250 Euro seines Umsatzes gebracht. In 10 Stunden 56 Minuten 85,80 € umzusetzen führt zu einem Bruttoumsatz von 7,85 € pro Stunde und bei 43 Prozent Umsatzbeteiligung zu einem Bruttolohn von 3,38 € pro Stunde. Der normale Bruttolohn berechnete sich aus 30 € Umsatz pro Stunde mal 0,43 Prozent Umsatzbeteiligung, entspricht 12,9 € Bruttolohn pro Stunde. Es fehlen also 9,52 € Bruttolohn pro Stunde. Abzüglich von Sozialabgaben und Steuern errechnete sich daraus das Kurzarbeitergeld (Im Taxigewerbe wäre zu differenzieren: "Kurzarbeit" aufgrund von Corona UND Arbeitsdiebstahl. "Kurzarbeitergeld" enthielte also auch die Komponente Arbeitsdiebstahls-Entschädigung).


    Eine verständige Administration beendete SOFORT die Verkehrung jeglicher Arbeitsethik und stellte die Funktionsfähigkeit des Taxigewerbes wieder her, wozu auch für die Kunden bezahlbare Taxitarife gehören, was eine Rücknahme der letzten Taxitariferhöhung bedeutet.

  • Überkonzessionierung, klar doch.

    Letztendlich entscheidet aber der (die) Unternehmer welche und wieviel Taxen auf der Straße sind.


    Tarifreduzierung, klar doch.

    Durch Bezuschussung der Fahrten mit bis zu maximal 10 € (Krankenfahrten selbstverständlich ausgenommen !).