Unser neuer alter Mitschreibkollege Rolf aus Zürich hat auf seiner Website, die er uns freundlicherweise genannt hat, einen wunderschönen Beitrag über das TAXIWESEN der Schweiz (oder Zürich) verfaßt!
DEN möchte ich hier gleich mal als erstes reinsetzen, auch wenn ich GANZ SICHER kein Schweizer bin.
Hier erst einmal der Link zu Rolfs Taxiabteilung auf seiner Website:
http://www.zeitgleich.ch/Taxiwesen.html
Taxiwesen - Taxipolitik
Angebot und Nachfrage im Taxigewerbe
Die Legitimation und auch die Pflicht zur Politik besteht in der Tatsache einer Öffentlichkeit von Taxi und einer Benützung von öffentlichem Grund durch ein Taxi.
Die Gemeinwesen bestimmen selber, von wem und wie ihr öffentlicher Grund genutzt werden kann.
Eine allgemein formulierte, oft rezitierte angebliche Lehrmeinung der Ökonomie von Selbstregulierung durch Angebot und Nachfrage kann sich nicht auf diesen vorstehenden Sachverhalt beziehen, weil eine solche Betrachtung lediglich eine Konkurrenz erfasst innerhalb eines bestimmten bereits bestehenden Zustandes und dabei zudem die marktwirtschaftliche Rendite voraussetzt bezw. behauptet.
Was aber ist mit jenen, denen unabhängig von kaufmännisch gerechnetem Erfolg die Einnahme von Bargeld im Vordergrund steht? Genauer, nicht überwacht und nicht kontrolliert Bargeld einnehmen zu können? Im Kanton Zürich bedarf es keiner Bewilligung um ein Taxi beim Strassenverkehrsamt in Verkehr zu bringen.
Taxi ist keine marktwirtschaftliche Lohnarbeit, siehe hier "Was ist Taxi?" Der "Wilderei" wird durch die fehlende Pflicht einer Standortgemeinde mit anschliessender Kontrolle demnach durch Behörden noch Beihilfe und Vorschub geleistet.
Wie ein Gemeinwesen den Gebrauch von seinem öffentlichen Grund durch Taxi gestaltet, sei nur und ausschliesslich ein politischer Entscheid. Von daher scheint die Ausgangslage klar: Entweder will die Gemeinde ein gesundes Taxiwesen und reguliert die Anzahl der Nutzenden von öffentlichem Grund nebst Reglement und Kontrolle oder eben nicht, wie zur Zeit auch die Stadt Zürich, mit der logischen Folge von Wildwuchs und nicht kontrollierter Dynamik.
Die schädlichen Auswirkungen eines ungesunden, weil nicht regulierten Taxiwesen trägt aber in jedem Fall die Kundschaft der Taxi selber und nicht die "Leidensgenossenschaft" der Taxi im Überangebot.
Mit Bezug auf Taxiwesen ist also die Politik der Gemeinde, in Zürich Stadtrat und Gemeinderat gefordert zum Entscheid, ob eine gesunde oder eine ungesunde Nutzung des öffentlichen Grundes stattfinden soll oder nicht.
Für die kantonale Wilderei wegen fehlender Pflicht zur Bewilligung ist der zuständige Regierungsrat im Kanton verantwortlich.
Kommentar:
Gerade den letzten Satz finde ich einfach klasse!
Es ist für und Deutsche ja schon befremdlich, daß man keinerlei BEWILLIGUNG zum Betrieb einer Taxe in Zürich benötigt, aber dies dann auch noch als WILDEREI zu bezeichnen, ist einfach herrlich!
Das werde ich mal unseren Behörden-Knaben auf's Butterbrot schmieren!
PS: Für mich ist es ebenfalls bemerkens- und nachdenkenswert, wieviele Kutscher sich mit philosophischen und philanthropischen Themen beschäftigen.
Eines der besten Beispiele war der leider viel zu früh von uns gegangene Düsseldorfer Kollege Mike.
Aber auch Rolf scheint sich sehr mit diesen Themen auseinanderzusetzen.